Versorgungsforschung am Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg

Prof. Dr. Peter Heuschmann, Dr. Silke Wiedmann, Ph.D., M.Sc., Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie, Julius-Maximilians-Universität Würzburg:

Das Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg besteht seit Oktober 2011. Die Forschungsaktivitäten des IKE-B umfassen Themen aus den Bereichen Klinische Studien, Klinische Epidemiologie sowie Versorgungsforschung. Der Themenbereich Versorgungsforschung am IKE-B beschäftigt sich insbesondere mit Untersuchungen zu Qualität und Angemessenheit der medizinischen Versorgung in der Bevölkerung sowie insbesondere in Patientenkollektiven. Hierzu zählen z.B. die Entwicklung von Methoden zur Verbesserung der Umsetzung von Ergebnissen klinischer Studien in die klinische Versorgung, die Nutzung von Registerdaten zur Beantwortung versorgungsrelevanter wissenschaftlicher Fragestellungen sowie die Darstellung der Qualität der Behandlung von Patienten im klinischen Alltag.
Die interdisziplinären Forschungsprojekte am IKE-B im Bereich der Versorgungsforschung werden in enger Kooperation mit bestehenden klinischen Einrichtungen und anderen Forschungsinfrastrukturen der Universität und des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) sowie weiteren nationalen und internationalen Partnern durchgeführt. Ein Schwerpunkt der Arbeit des IKE-B ist unter anderem die Nutzung von Registerdaten zur Verbesserung der Qualität der Versorgung sowie zur Beantwortung versorgungswissenschaftlicher, qualitätsrelevanter und epidemiologischer Fragestellungen. In diesem Rahmen kooperiert das IKE-B z.B. mit einer Reihe von regionalen Registern zur Qualitätssicherung Schlaganfall in Deutschland und führt auch internationale Vergleiche von Schlaganfallregistern durch. Weiterhin arbeitet das IKE-B mit der Neurologischen Klinik des UKW sowie weiteren Kliniken in der Region zur wissenschaftlichen Evaluation der Etablierung des „TRAnsregionalen Netzwerks für Schlaganfall Intervention mit Telemedizin“ (TRANSIT-Stroke) zusammen, das zur Verbesserung der akuten Schlaganfallversorgung in ländlichen Gebieten etabliert wurde. In Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI), einem von 8 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren in Deutschland, wurde eine gemeinsame epidemiologische Untersuchungsstraße des IKE-B und des DZHI aufgebaut. In dieser Untersuchungseinheit finden u.a. auch Studien mit Probanden aus der Allgemeinbevölkerung sowie mit Patienten statt, die sich mit der Qualität der Einstellung vaskulärer Risikofaktoren bei Hochrisikopatienten beschäftigen.