Wichtige Schlaglichter zur Frauengesundheit in Bayern

Die Lebenserwartung bei Geburt beträgt bei Frauen in Bayern aktuell (2019/2021) 83,81 Jahre und damit rund 4,5 Jahre mehr als bei Männern (79,34 Jahre). Nachdem die Lücke in der Lebenserwartung zwischen Männern und Frauen über die vergangenen Jahrzehnte kleiner wurde, hat sie sich in der letzten Dekade nicht wesentlich verändert.
Vorzeitige Sterbefälle – im Alter unter 65 Jahren – sind bei Frauen wesentlich seltener als bei Männern: so starben im Jahr 2022 136 je 100.000 Frauen unter 65 Jahren in Bayern, bei den Männern waren es 237 je 100.000 Männer unter 65.
Knapp drei Viertel (74 %) der erwachsenen Frauen in Bayern schätzen ihren Gesundheitszustand als sehr gut oder gut ein (bei den Männern sind es 75 %; GEDA-Studie 2019/2020).

Es rauchen weniger Frauen als Männer (15 % der Frauen gegenüber 22 % der Männer, Mikrozensus Bayern 2021), Frauen ernähren sich gesünder (41 % der Frauen in Bayern geben an täglich Obst und Gemüse zu essen, bei den Männer sind dies 23 %; GEDA-Studie 2019/2020), allerdings erfüllen weniger Frauen als Männer die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation von mindestens 2,5 Stunden zumindest mäßig anstrengende körperliche Aktivität pro Woche (21 % der Frauen in Bayern, 33 % der Männer; GEDA-Studie 2019/2020).

Abgesehen von frauenspezifischen Erkrankungen und Behandlungsanlässen ist auch die Krankheitslast von Erkrankungen, die bei beiden Geschlechtern auftreten, ungleich verteilt zwischen Frauen und Männern: so liegt beispielsweise die jährliche Neuerkrankungsrate an Krebs bei Frauen in Bayern niedriger als bei Männern (459 gegenüber 518 Fälle je 100.000, Bayern 2019), es sind weniger Frauen als Männer in ambulanter Behandlung wegen Diabetes (8.450 je 100.000 Frauen gegenüber 9.649 je 100.000 Männer, Bayern 2021) und es gibt unter Frauen weniger Krankenhausfälle aufgrund von Herzinfarkt als bei Männern (127 je 100.000 Frauen, 285 je 100.000 Männer, Bayern 2022). Allerdings nehmen wesentlich mehr Frauen als Männer die ambulante Versorgung aufgrund von psychischen Erkrankungen in Anspruch: aufgrund affektiver Störungen (darunter Depressionen) waren es z.B. 13.458 je 100.000 Frauen, bei den Männern dagegen 8.241 je 100.000 Männer (Bayern 2021). Ein Überwiegen der Frauen zeigt sich u.a. auch bei Angststörungen und Demenz.
Beim Pflegebedarf zeichnet sich ein Überwiegen der Frauen ab: so standen im Jahr 2021 in Bayern ca. 359.000 Frauen mit Pflegebedarf rund 220.000 Männern mit Pflegebedarf gegenüber.

Diese kleine Auswahl an Zahlen vermittelt in aller Kürze einen Einblick in die Gesundheit von Frauen in Bayern und daraus abgeleitet in die Notwendigkeit frauenspezifischer Ansätze in Prävention und Gesundheitsversorgung, die auch in den Kontext frauenspezifischer Lebenslagen eingebettet sein sollten, um den Gesundheitsbedarfen von Frauen umfassend gerecht zu werden.

Weitere Informationen rund um die Gesundheit der Frauen (und Männer) in Bayern sind auf den Webseiten der bayerischen Gesundheitsberichterstattung zu finden unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/index.htm.

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