Aujeszkysche Krankheit (AK; Pseudowut, Pseudorabies)- Untersuchungsergebnisse der Monitoringuntersuchungen bayerischer Wildschweine 2015

Die Aujeszkysche Krankheit (AK) bei Hausschwein und Hausrind ist eine anzeigepflichtige Infektionskrankheit. Deutschland gilt seit 2003 als frei von AK bei Hausschweinen, bei Schwarzwild allerdings nicht. Das Schwein ist der Hauptwirt für den Erreger, das Suid Herpesvirus 1 (SuHV-1). Einmal infizierte Schweine können, wie für Herpesvirusinfektionen charakteristisch, jederzeit wieder Virus ausscheiden. Mit Ausnahme der hochresistenten Primaten und Einhufer (Equiden) sind fast alle Säugetierarten empfänglich. Das SuHV-1 bleibt im Schweinefleisch relativ lange infektiös, sodass neben der Übertragung über direkten Kontakt und Aerosole auch die orale Aufnahme von infiziertem Material eine wichtige Infektionsquelle darstellen kann. Das Krankheitsbild variiert deutlich mit dem Wirt und den Eigenschaften des Virusstammes. Die im Schwarzwild zirkulierenden Virusstämme sind dort wenig pathogen. Für andere Säugetierarten überwiegen zentralnervöse Symptome und starker Juckreiz. Die Tiere verenden innerhalb von Stunden bis Tagen.

Untersuchungen am LGL

Im Rahmen eines Monitorings werden nach einem vom LGL für Bayern jährlich festgelegten Stichprobenschlüssel Blutproben erlegter Wildschweine auf das Vorhandensein von Antikörpern gegen den Erreger der AK untersucht. Im Jahr 2015 bearbeitete das LGL hierfür jeweils 30 zufällig gewählte und voneinander unabhängige Proben aus den 96 Landkreisen und kreisfreien Städten Bayerns. Wie in den beiden Vorjahren waren auch im Jahr 2015 ca. 10 % der untersuchten Proben reaktiv. Erneut waren die östlichen und nördlichen Regierungsbezirke stärker von der AK betroffen als Schwaben und Oberbayern.

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