Lehrfilm zur Probenahme bei Salmoniden und Karpfen

Video-Transkription

Hier finden Sie den Ton des Videos als Text

Herzlich willkommen!

wir freuen uns, Ihnen in den nächsten Minuten die korrekte Probenahme bei Forellen und Karpfen für die amtliche Untersuchung von Aquakulturbetrieben zeigen zu dürfen.
Das Sachgebiet TG 5.1 Veterinärvirologie am LGL in Erlangen wünscht Ihnen beim Schauen des Films viel Spaß!

Was haben wir mit Ihnen vor?

Zuerst werden wir kurz darauf eingehen, was sie zur Probenahme benötigen
Des Weiteren gliedert sich der Film in ein Kapitel zur ….

  1. Probenahme Salmoniden
  2. Probenahme Cypriniden

Am Ende geben wir ihnen Hinweise zum Versenden und verpacken der Proben mit auf den Weg.

Für die Probenentnahme benötigen Sie eine Schere, eine Pinzette, Handschuhe und ein Messer.
Die Probe wird dann in Probengefäß überführt und muss gut leserlich beschriftet werden.
Hinweise zum Verpacken der Proben erhalten Sie am Ende des Films.

Wählen Sie für die Probenahme geschwächte, verhaltensgestörte oder soeben verendete Fische aus.

Zu untersuchen sind Organ- und Gewebeproben von Milz, Vorderniere und entweder Herz oder Gehirn. Im Fall von Laichfischen können auch Ovarial- oder Samenflüssigkeit untersucht werden. Bei der Beprobung von Fischbrut können ganze Fische als Probe entnommen werden.

Im Folgenden demonstrieren wir Ihnen die Organentnahme an einer Forelle

Nun zeigen wir Ihnen die Probenentnahme der Fischorgane bei der Forelle
zur Diagnostik für die anzeigepflichtigen Tierseuchen VHS und IHN.

Begonnen wird mit einem kurzen Querschnitt vor dem After.

Danach erfolgt der Ventralschnitt in gerader Linie bis zum Kopf mit dem der Bauch eröffnet wird.

Die Seitenwand der Bauchhöhle wird mit einem bogenförmigen Schnitt vom Anus aus bis zur Seitenlinie und dann an dieser entlang weiter bis zum Kiemendeckel aufgeschnitten.

Am Kiemendeckel entlang nach unten wird die Eröffnung vollendet und dann die Körperwand entfernt.

Die Milz können Sie ganz leicht erkennen.
Sie zeichnet sich durch ihre schwarzrote Färbung deutlich von den anderen Organen ab und ist im letzten Drittel zu finden.

Das Herz findet sich ganz vorne unterhalb der Kiemen.

Zur Entnahme der Vorderniere, die direkt unterhalb der Wirbelsäule liegt, werden die Bauchorgane inkl. der Schwimmblase entfernt. Die Vorderniere ist sehr weich und zerfällt leicht, daher muss das Gewebe herausgeschabt werden.

Zur Entnahme von Hirnmaterial, welches v. a. zum Nachweis chronischer Verlaufsformen benötigt wird, muss der Schädel saggital gespalten werden. Hierfür reicht bei kleineren Fischen eine Schere, bei größeren geht es mit einem Messer besser. Hier wird ein kleines Stück Hirnmaterial, welches sehr weich ist, entnommen.

Nachdem wir Ihnen die Probenahme bei den Salmoniden gezeigt haben, möchten wir Ihnen demonstrieren wie die Probenahme beim Karpfen durchzuführen ist

Für die Untersuchung auf den Erreger der Koi-Herpesvirus Infektion benötigt das Labor Gewebeproben der Kiemen und der Rumpfniere.

Wir beginnen mit der Entnahme der Kiemenprobe und zeigen danach die Entnahme der Rumpfniere.

Nun zeigen wir Ihnen die Organentnahme für die Diagnostik der KHV beim Karpfen
Hier benötigen wir ein Stück Kieme und die Rumpfniere.

Als erstes wird ein kleines Stück Kieme entnommen.

Hierbei ist auf Veränderungen im Kiemengewebe, z. B. Nekrosen, zu achten.
Sollten solche Veränderungen vorhanden sein, wird von der Veränderung am Übergang zum gesund erscheinenden Gewebe die Probe entnommen.

Für die Entnahme der Rumpfniere beginnen wir wieder mit der Eröffnung des Tierkörpers mit einem Ventralschnitt vom Anus aus.

Beim Karpfen sollte ein Messer verwendet werden

Hierbei muss man genau in der Mittellinie bleiben, da sonst die Flossenträger beim Schneiden im Weg sind.

Die Seitenwand der Bauchhöhle wird mit einem bogenförmigen Schnitt vom Anus aus bis zur Seitenlinie und dann an dieser entlang weiter in Richtung Kiemendeckel aufgeschnitten.

Es kann, muss aber nicht ganz bis nach vorne aufgeschnitten werden.

Nach Wegnahme der Bauchseite werden die Bauchorgane etwas zur Seite gedrückt, um an die Rumpfniere, welche sich direkt unterhalb der Wirbelsäule befindet, heranzukommen. Von dieser wird ebenfalls ein kleines Stück entnommen und in das Probengefäß mit Isopropanol überführt.

Beachten Sie bitte die Hinweise zur Probenahme aus der amtlichen Methodensammlung, diese wird Ihnen auf der FLI-Homepage zur Verfügung gestellt
Auch können Sie sich auf der LGL-Homepage ein Merkblatt zur Probenahme herunterladen.

Kommen wir nun noch zu unserem letzten Teil.
Hier wollen wir Ihnen noch einmal kurz Hinweise zum Versenden und Verpacken mit auf den Weg geben

Kommen wir nun zum Versenden der Probe:

  • Bitte verwenden Sie sterile Gefäße mit mindestens 4 ml Transportmedium.
  • Für die Diagnostik von VHS/IHN wird Zellkulturmedium mit 10 % Kälberserum und Antibiotika benötigt. Dieses können Sie auf Anfrage vom Labor erhalten
  • Für KHV-I wird als Transportmedium 4 ml Isopropanol benötigt – bitte senden Sie die Proben nicht in Ethanol ein
  • Kann die Probenahme nicht durchgeführt werden, so können die getöteten Fische auch unzerteilt und gekühlt (maximal 10 °C, nicht gefroren) ohne Wasser in Saugpapier umhüllt und in einem Plastikbeutel transportiert werden
  • Bitte sprechen Sie den Einsendetermin vorher ab – die Telefonnummern sind auf dem Merkblatt zu finden

Einzusendende Proben sind unabhängig von der zuzuordnenden Kategorie grundsätzlich dreifach zu verpacken, und zwar in:

  1. (einem) wasserdichten Primärgefäss(en);
  2. einer wasserdichten Sekundärverpackung und
  3. einer ausreichend festen Aussenverpackung, bei der mindestens eine der Oberflächen eine Mindestabmessung von 100 mm x 100 mm aufweist, es kann auch die Sekundärverpackung ausreichend fest sein.

Nun sind wir am Ende des Lehrfilms angelangt und die Fische, die in diesem Film verwendet wurden, sind verspeist …

Wir hoffen, dieses Video hilft Ihnen für die zukünftige Probennahme in Aquakulturbetrieben.

Gerne steht Ihnen das LGL bei speziellen Fragen auch per E-Mail oder telefonisch zur Verfügung.

Wir bedanken uns herzlich bei Ihnen und wünschen Ihnen alles Gute!