Pressemitteilung

03.11.2023
Nr. 46/2023

Lebensmittelsicherheit

LGL warnt vor der "Hot Chip Challenge"

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist darauf hin, dass beim Verzehr von extrem scharfen Tortilla-Chips, die aktuell im Rahmen einer „Hot Chip Challenge“ beworben werden, erhebliche gesundheitliche Beschwerden auftreten können. Das LGL untersucht derzeit entsprechende Proben und steht diesbezüglich auch in Kontakt mit anderen Bundesländern. Nach den bisher vorliegenden Untersuchungsergebnissen fallen die Capsaicin-Gehalte zwischen und innerhalb einzelner Produktchargen unterschiedlich hoch aus, mit erheblichen Schwankungen. Für den Verbraucher ist nicht zu erkennen, ob ein besonders hochkonzentriertes Produkt vorliegt. 

Die untersuchten Tortilla-Chips enthalten hochdosiertes Capsaicin, den Inhaltsstoff, der den scharf brennenden Geschmack von Chilis verursacht. In hohen Mengen und in Verbindung mit der konzentrierten Aufnahme (hier: mittels nur eines Chips) kann Capsaicin insbesondere zu Erbrechen, Atemnot, Kreislaufkollaps oder Magenschleimhautschäden führen. Erhebliche Gesundheitsgefahren können zudem durch Einatmen des Capsaicin-Staubes beispielsweise infolge eines Hustenreflexes entstehen.

Losgelöst vom konkreten Sachverhalt rät das LGL generell zur Vorsicht bei der hochkonzentrierten Aufnahme von extrem scharfen Lebensmitteln, die Capsaicin in hohen Mengen enthalten. Dies gilt nicht für würzende Zutaten (z.B. scharfe Chilisaucen), die bei ihrer Anwendung ganz nach dem individuellen Geschmack noch verdünnt werden. 

Weiterführende Informationen unter finden sich auch auf der Homepage des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR).  



Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen.
Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Lebensmittelchemie, Human- und Veterinärmedizin, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, Physik, Psychologie, Ökotrophologie, Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.