Pressemitteilung

04.01.2023
Nr. 01/2023

Produktsicherheit

Gegen hohen Verbrauch und ohne Brandgefahr: So wird Strom sicherer gespart

LGL gibt Empfehlungen zum Erwerb und Einsatz von Stromsparsteckern, Mehrfachsteckdosen und Leuchtmitteln

Der Wunsch nach Reduzierung der eigenen Stromkosten gerade in Zeiten hoher Energiepreise birgt so manchen Fallstrick. So führt nicht jedes am Markt verfügbare Produkt zu den beworbenen Ergebnissen. Zudem unterliegen elektrische Geräte für den Hausgebrauch durch häufigen Einsatz vielfachen Belastungen, aus denen sich mitunter hohe Energieverbräuche oder sogar Gefährdungen ergeben können. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gibt Tipps, worauf bei Neuanschaffungen elektrischer Betriebsmittel zu achten ist, vor allem bei Online-Käufen:

  • Stromsparstecker
    Derzeit werden sogenannte Stromsparstecker im Internet beworben, die den Stromverbrauch zu senken versprechen. Das LGL rät dazu, von der Anschaffung solcher Stecker abzusehen. Erste Stichprobenuntersuchungen ergaben keine messbare Energieverbrauchsreduzierung. Ebenso fehlte es bei den Stichproben an einer erkennbaren technischen Einrichtung für eine solche Stromreduzierung. Achtung: Es besteht das generelle Risiko einer starken Erhitzung des Steckergehäuses, was beim Berühren zu Hautverbrennungen oder sogar zur Entzündung des Gerätes führen kann.
     
  • Steckdosenleisten 
    Bei Anschaffung von Mehrfachsteckdosen empfiehlt das LGL solche mit integriertem Überspannungsschutz inklusive einem Hauptschalter zum sicheren Abschalten der Leiste und aller nachgeschalteten elektrischen Verbraucher. Denn viele Haushaltsgeräte verbrauchen auch bei Nichtverwendung (Stand-by-Modus) Strom. Achtung: Bei mechanischen Defekten an Steckerleisten oder deren Zuleitungen rät das LGL von einer weiteren Nutzung ab. Die mehrfache Hintereinanderschaltung von Steckdosenleisten birgt zudem das Risiko einer Überhitzung bis hin zur Brandgefahr!
     
  • Leuchtmittel
    Die Unterschiede der Energiekosten bei Einsatz von Lampen, Leuchtröhren und -dioden sind groß. Das EU-Energielabel für Leuchtmittel soll Verbrauchinnen und Verbrauchern ermöglichen, den Energieverbrauch solcher Lichtquellen einzuschätzen und zu vergleichen. Das LGL empfiehlt daher, bei der Kaufentscheidung unbedingt das Label mitzuberücksichtigen. Die hohen Energiekosten sollten ein zusätzlicher Anreiz sein, zukünftig für den häuslichen Bereich vorrangig Leuchtmittel mit der Klassifizierung A und B im Handel nachzufragen.


Das Prüflabor des LGL untersucht seit 2022 verstärkt ausgewählte Leuchtmittel hinsichtlich der tatsächlich vorhandenen Energieeffizienz. Ergeben sich Auffälligkeiten in Hinblick auf die Energieeffizienz werden die zuständigen Marktüberwachungsbehörden benachrichtigt. 

Gut zu wissen: Die elektrische Sicherheit von Hausgeräten ist europäisch geregelt, unter anderem mit dem Ziel, dass für den Endverbraucher keine Gefahren durch elektrische Betriebsmittel ausgehen. Auch Leuchtmittel unterliegen inzwischen umfassenden EU-Regelungen. Prüflabore wie die Geräteuntersuchungsstelle am LGL führen in amtlichem Auftrag der örtlichen Marktüberwachung (Gewerbeaufsichtsämter) Untersuchungen durch. Ergeben sich bei bestimmten Produkten Auffälligkeiten, werden die zuständigen Marktüberwachungsbehörden informiert, die dann auch erforderlichenfalls die Produkte dann aus dem Handel nehmen lassen. 
Verbraucherinnen und Verbraucher können Produktwarnungen hier einsehen:
https://ec.europa.eu/safety-gate-alerts/screen/webReport

Weiterführende Informationen zur Überprüfung und Kennzeichnung von elektrischen Geräten finden Sie unter:
www.vis.bayern.de/produkte_energie/computer_elektrowaren/index.htm 
www.vis.bayern.de/produkte_energie/energielabels/index.htm

Informationen zum EU-Schnellwarnsystem sind abrufbar unter: 
Safety Gate: So funktioniert das EU-Schnellwarnsytem für gefährliche Non-Food-Produkte Verbraucherportal Bayern


Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit.
Am LGL sind verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Lebensmittelchemiker, Ärzte, Tierärzte, Ingenieure, Physiker, Psychologen, Ökotrophologen, Chemiker, labortechnische Fachkräfte, Juristen, Biologen und andere Experten. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.