ACE-Getränke

ACE-Getränke gehören zu der Gruppe der so genannten funktionellen Getränke. Darunter versteht man alkoholfreie Getränke, die bestimmte Zusätze enthalten und nach Angaben der Hersteller nicht nur den Durst löschen, sondern auch eine gesundheitsfördernde Funktion erfüllen sollen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) und die Verbraucherzentralen stehen funktionellen Getränken grundsätzlich kritisch gegenüber, da sie deren gesundheitlichen Nutzen bezweifeln, beziehungsweise die Versorgung der deutschen Bevölkerung mit beispielsweise den Vitaminen A, C und E als ausreichend betrachten. Zudem enthalten viele der angebotenen Getränke relativ viel Zucker.
Vitamine sind Verbindungen, die der menschliche Organismus für lebenswichtige Funktionen benötigt, die er aber nicht selbst herstellen kann. Sie müssen deshalb mit der Nahrung zugeführt werden. Einige Vitamine bekommt der Körper als Vorstufe (Provitamine), die er dann erst in das echte Vitamin umwandelt. In den ACE-Getränken liegt beispielsweise das Vitamin A grundsätzlich in Form des Provitamins Beta Carotin vor.

Bei einer ausgewogenen Mischkost geht man in Deutschland davon aus, dass der Körper alle lebensnotwendigen Vitamine in ausreichendem Maße erhält. Daher sind vitaminisierte Lebensmittel für einen gesunden Menschen, der sich abwechslungsreich und vollwertig ernährt, nicht notwendig.

Vitamin C

Vitamin C ist ein Radikalfänger und hat antioxidative Wirkung. Es ist auch unabdingbar bei der Synthese von verschiedenen Proteinen, beispielsweise von Kollagen. Da Kollagen in praktisch allen Organen und Geweben des menschlichen Organismus vorkommt, vor allem aber im Bindegewebe, wird bei Mangel an Vitamin-C die Krankheit Skorbut ausgelöst. Skorbut war bis ins 18. Jahrhundert die häufigste Todesursache auf Seereisen.

In der Nahrung kommt Vitamin C vor allem in Obst und Gemüse vor, sein Gehalt sinkt jedoch beim Kochen, Trocknen oder bei der Lagerhaltung.

Für Vitamin C ist eine Überdosierung (Hypervitaminose) sehr selten, da der Körper einen Überschuss an Ascorbinsäure wieder über die Nieren ausscheiden kann.

Vitamin E

Vitamit E ist ein Sammelbegriff für eine Gruppe von fettlöslichen Substanzen mit antioxidativen Wirkungen. Die für den Menschen bedeutendste in der Natur vorkommende Verbindung mit Vitamin-E-Aktivität ist das "a-Tocopherol".

Pflanzliche Öle wie Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, rotes Palmöl und Olivenöl enthalten besonders hohe Gehalte an Vitamin E.

Vitamin E wird auch synthetisch hergestellt. Es ist dann jedoch relativ instabil und nicht so gut verwertbar wie das natürliche Vitamin E. Wegen seiner antioxidativen Wirkung wird Vitamin E auch als Zusatzstoff (E 306–309) Lebensmitteln und Kosmetika beigesetzt.

Der menschliche Körper kann a-Tocopherol speichern, so dass eine einmalige Gabe für längere Zeit wirken kann. Mangelerscheinungen sind heutzutage in Europa sehr selten.

Beta Carotin (Provitamin A)

In zahlreichen Obst- und Gemüsesorten ist Beta-Carotin enthalten. Beta-Carotin ist die Vorstufe von Vitamin A und wird deshalb auch als Provitamin A bezeichnet. Die besten Quellen von Beta-Carotin sind tiefgelbe bis orange Früchte und Gemüse. Weitere natürliche Quellen des Vitamin A sind Fisch, Leberprodukte, Butter, Eigelb und Milchprodukte.

Die Nahrungsmittelindustrie verwendet Beta-Carotin auch als Lebensmittelfarbstoff (E 160 oder E 160 a). Beta-Carotin wird vielen Lebensmitteln, wie Butter, Margarine, Süßwaren, Molkereiprodukten und Limonaden zugesetzt, um dem Verbraucher das von ihm erwartete farbliche Bild der Ware zu bieten.

Bei Mangel an Vitamin A kommt es unter anderem zu erhöhter Infektionsanfälligkeit, Trockenheit der Haut, zur Nachtblindheit, verringerter Sehschärfe und erhöhter Lichtempfindlichkeit.

Bei einer Überdosierung mit Carotinen kann es durchaus zu schädigenden Auswirkungen kommen. Einzelne hohe Dosen gelten als unbedenklich, wogegen eine langfristige zu hohe Aufnahme - meist verursacht durch Nahrungsmittelergänzungspräparate - zu einer überhöhten Anreicherung von Vitamin A im Körper führt. Der Körper kann überschüssiges Vitamin A kaum abbauen.

Beta-Carotin steht unter dem Verdacht, insbesondere bei Rauchern, in hohen Dosen krebserregend zu sein. Da bei den Studien jedoch nur isoliertes (im Labor hergestelltes) Beta-Carotin verwendet wurde, wie es so in der Natur nicht vorkommt, sind die Ergebnisse ausschließlich für künstlich dotierte Vitaminpräparate beziehungsweise vitaminisierte Lebensmittel aussagekräftig, nicht jedoch für natürlich in Gemüse enthaltenes Beta-Carotin.

 

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