Untersuchung der Radiocäsiumbelastung in Wildpilzen aus Bayern von Mai - Dezember 2010

Fazit

Waldpilze aus Bayern

Die radioaktive Belastung von Wildpilzen mit Cäsium-137 aus bestimmten bayerischen Gebieten ist immer noch hoch. In einigen Fällen wird der Orientierungswert von 600 Bq/kg überschritten.

Da die Abnahme der Belastung nur langsam erfolgen wird, sollte die flächendeckende Überwachung fortgesetzt werden.

Untersuchungsgegenstand

Bei Wildpilzen spielt neben der Pilzart die lokale Bodenkontamination eine entscheidende Rolle für die Belastung mit Radiocäsium. Ziel der Untersuchungen war wie in den letzten Jahren die Fortsetzung der Sammlung von geographisch zugeordneten Radioaktivitätsdaten. Im Berichtsjahr 2010 wurden 136 Wildpilze aus Bayern untersucht. In neun Proben wurde eine Grenzwertüberschreitung (Grenzwert: 600 Bq/kg Radiocäsium) festgestellt.

Ergebnisbericht

Das LGL hat 2010 in vier von 14 Proben Maronenröhrlingen aus Bayern Radiocäsiumwerte über dem Grenzwert von 600 Bq/kg festgestellt, davon eine über 1000 Bq/kg. Die Proben kamen vorwiegend aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und Landsberg am Lech.

Aktivitäten von mehr als 600 Bq/kg Cs-137 wurden 2010 noch in weiteren fünf von 121 Proben anderer Wildpilzen aus Bayern gefunden.

Gehalte über 1.000 Bq/kg Radiocäsium wurden dabei bei einer Probe Semmelstoppelpilze aus dem Landkreis Bad Tölz, einer Probe "Weißer Rasling" und einer Probe Wildpilzmischung aus dem Landkreis Rottal-Inn gemessen.

Bei den anderen zwei Pilzproben, die mehr als 600 Bq/kg aufwiesen, handelte es sich um eine Reifpilzprobe und um eine essbare Waldpilzmischung, die aus den Landkreisen Tirschenreuth und Unterallgäu stammten.

Steinpilze sind deutlich geringer belastet und auch bei Pfifferlingen wurden nur Werte unter 600 Bq/kg gemessen.

Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema