Fumonisin-Belastung von Maismehl und Maisgrieß

Was sind Fumonisine und wo kommen sie vor?

Fumonisine sind weltweit verbreitete, wasserlösliche Mykotoxine, die durch bestimmte pflanzenpathogene Pilze der Gattung Fusarium insbesondere auf Mais gebildet werden. Die häufigste Verbindung ist Fumonisin B1; in Lebensmitteln kommen nach bisherigen Erkenntnissen vor allem die Fumonisine B1, B2 und B3 (FB1, FB2, FB3) vor, letztere jedoch nur in niedrigen Konzentrationsbereichen. Am stärksten belastet sind nach Literaturangaben Maisgrieß und Maismehl, während die Belastung von Extruder- Produkten und Cornflakes nach den bisherigen Ergebnissen niedriger zu liegen scheint. Fumonisine sind relativ hitzestabil und werden auch durch längeres Erhitzen wie z. B. bei der Herstellung von Polenta, nur in geringem Umfang zerstört.

Auswirkungen und Grenzwerte

Die Hauptzielorgane für die Wirkung von Fumonisinen sind Leber und Niere. FB1 wurde 1993 durch die IARC (International Agency of Research on Cancer) als möglicherweise karzinogen für Menschen eingestuft (Karzinogene der Gruppe 2B). Aktuelle Untersuchungen weisen auch auf eine teratogene Wirkung der Fumonisine durch eine Beeinflussung der Folsäure- Aufnahme hin. Nach Ansicht des Wissenschaftlichen Lebensmittelausschusses der EU (SCF) liegt die tolerierbare tägliche Aufnahme (TDI) für Fumonisin B1 allein sowie für die Summe aus Fumonisin B1, B2 und B3 bei 2 µg/kg Körpergewicht.

Höchstgehalte für die Fumonisine B1 und B2 wurden für Deutschland mit der Verordnung zur Änderung der Mykotoxin- Höchstmengenverordnung vom 4. Februar 2004 festgelegt. Sie liegen für Maiserzeugnisse bei 500 µg/kg, für Cornflakes sowie Maiserzeugnisse zur Herstellung von Babynahrung bei 100 µg/kg. Allerdings dürfen Lebensmittel, die nach den bis zum 13. Februar 2004 geltenden Vorschriften hergestellt wurden, noch bis zum 01.September 2005 in den Verkehr gebracht werden (Übergangsvorschrift in § 6a der VO zur Änderung der Mykotoxin-HöchstmengenVO). Eine EU-weite Höchstmengen-Regelung wird Mitte des Jahres 2005 erwartet.

Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema