Dioxin- und PCB-Belastung von Konsummilch in Bayern – 1989 bis 2014

Mit einem Referenzmessprogramm untersuchte das LGL seit 1989 jährlich Sammelmilch von Molkereien aus allen Regionen Bayerns, um die durchschnittliche Aufnahme von Dioxinen beim Verbraucher durch Milch zu ermitteln. Ab dem Jahr 2009 wurde der Untersuchungsumfang um die dioxinähnlichen Polychlorierten Biphenyle (dl-PCB) erweitert. Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, wurden alle gemittelten Jahresergebnisse auf das ab 2012 gültige Bewertungsmodell bezogen. Der mittlere Dioxingehalt verringerte sich von 1989 bis 2000 von 3,3 auf unter 0,5 pg WHO-PCDD/FTEQ/ g Fett (siehe Abbildung1).

Das Säulendiagramm der Abbildung 48 zeigt die durchschnittlichen Dioxinbelastungen in Molkereimilchproben der Jahre 1989 bis 2014. Die Dioxingehalte sanken zunächst von 3,3 pg/g Fett im Jahr 1989 über 1,38 pg/g im Jahr 1990 und 1,27 pg/g im Jahr 1991 auf 1,03 pg/g im Jahr 1992. Von 0,99 pg/g im Jahr 1993 nahm der mittlere Dioxingehalt weiterhin auf 0,57 pg/g im Jahr 1995 ab. Im Jahr 1996 betrug dieser 0,60 pg/g und im Jahr 1997 0,61 pg/g, bevor er auf 0,51 pg/g im Jahr 1998 zurückging. Im Jahr 1999 war ein Anstieg auf 0,59 pg/g zu verzeichnen, im Jahr 2000 ein Rückgang auf 0,34 pg/g. Im Jahr 2002 betrug der mittlere Dioxingehalt 0,45 pg/g, im Jahr 2003 0,20 pg/g und im Jahr 2004 0,33 pg/g. Er lag im Jahr 2005 bei 0,29 pg/g, im Jahr 2006 bei 0,23 pg/g und im Jahr 2007 bei 0,20 pg/g. Nach dem Anstieg über 0,21 pg/g im Jahr 2008 und 0,22 pg/g im Jahr 2009 auf 0,28 pg/g im Jahr 2010 nahm der mittlere Dioxingehalt über 0,23 pg/g im Jahr 2011 und 0,20 pg/g im Jahr 2012 auf 0,19 pg/g im Jahr 2013 ab. Anschließend kam es im Jahr 2014 zu einem leichten Anstieg auf 0,20 pg/g.

Abbildung 1: Durchschnittliche Dioxingehalte in bayerischer Molkereimilch seit 1989

In den Folgejahren senkte er sich mit kleinen Schwankungen weiter bis auf das aktuelle Niveau um 0,2 pg/g Fett. Das entspricht 8 % des zulässigen Höchstgehalts von 2,5 pg WHO-PCDD/F-TEQ/g Fett. Der gemessene Bereich bei den Einzelproben lag 2014 zwischen 4 und 15 %. Die drastische Reduktion der Dioxinbelastung in Konsummilch in den 1990er-Jahren ist vorwiegend auf die Verringerung der Emissionen in die Umwelt zurückzuführen.
Die durchschnittlichen Gehalte an dl-PCB sowie die Summen aus Dioxinen und dl-PCB in Molkereimilch sind neben den jährlichen Dioxinwerten seit 2009 in Abbildung 2 dargestellt.

Das Säulendiagramm der Abbildung 49 zeigt die durchschnittlichen Belastungen von Molkereimilchproben der Jahre 2009 bis 2014 mit Dioxinen, dioxinähnlichen PCB und die Summe dieser beiden Gehalte. Die Dioxingehalte stiegen von 0,22 pg/g im Jahr 2009 auf 0,28 pg/g im Jahr 2010 und nahmen über 0,23 pg/g im Jahr 2011 und 0,20 pg/g im Jahr 2012 auf 0,19 pg/g im Jahr 2013 ab. Anschließend kam es im Jahr 2014 zu einem leichten Anstieg auf 0,20 pg/g. Die Gehalte an dioxinähnlichen PCB schwankten gering von 0,47 pg/g im Jahr 2009, 0,46 pg/g im Jahr 2010 und 0,48 pg/g im Jahr 2011. In den Folgejahren 2012 bis 2014 fielen sie von 0,41 über 0,37 auf 0,35 pg/g. Bei den Summengehalten aus Dioxinen und dioxinähnlichen PCB war zunächst ein Anstieg von 0,69 im Jahr 2009 auf 0,74 pg/g im Jahr 2010 zu verzeichnen, bevor sie zwischen 2011 und 2014 kontinuierlich abnahmen von 0,71 über 0,61 und 0,56 auf 0,54 pg/g.

Abbildung 2: Durchschnittliche Dioxin- und PCB-Gehalte in bayerischer Molkereimilch seit 2009

In diesem Zeitraum lag die tendenzielle Abnahme der mittleren Gehalte an dl-PCB und Summenwerte bei etwa 25 %. Dabei erreichte der durchschnittliche Summengehalt mit
0,54 pg/g Fett ein Niveau von unter 10 % des zulässigen Höchstgehalts von 5,5 pg WHO-PCDD/F-PCBTEQ/g Fett. Die gemessenen Einzelwerte lagen zwischen 0,4 und 0,7 pg/g Fett und wiesen damit eine relativ geringe Schwankung aus.

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