Europaweiter Listeria monocytogenes Ausbruch in Zusammenhang mit gefrorenem Mais und anderem TK-Gemüse

Hintergrund

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (European Food Safety Authority, EFSA) und das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (European Centre for Disease Prevention and Control, ECDC) berichten in einem aktualisierten Ausbruchsbericht mit Stand vom 03. Juli 2018 von einem europaweiten Listeria (L.) monocytogenes Ausbruch im Zeitraum 2015 – 2018 mit bisher 47 bestätigten Fällen, darunter 9 Todesfällen (http://www.efsa.europa.eu/sites/default/files/scientific_output/EN-1448.pdf). Betroffen sind die Länder Großbritannien, Österreich, Finnland, Schweden und Dänemark. Aus Deutschland liegt nach Informationen des Robert-Koch-instituts (RKI) und des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) bisher kein bestätigter Erkrankungs- bzw. Todesfall vor. Ursache des Ausbruchs ist ein L. monocytogenes-Stamm der Serogruppe IVb, Multi-locus Sequence Type 6 (ST6).

Die Erkrankungsfälle können mittels moderner molekularer Verfahren mit Lebensmittel- und Umweltisolaten aus der ungarischen Betriebsstätte eines europaweit agierenden Lebensmittelunternehmens mit Betriebsstätten in Belgien, Ungarn, Polen, Frankreich und dem Vereinigten Königreich in Zusammenhang gebracht werden. In der Betriebsstätte werden TK-Gemüse, u.a. TK-Mais, Spinat und verschiedene gefrorene Gemüsemischungen hergestellt. Die Lebensmittelisolate stammen aus unterschiedlichen Produkten des Betriebes (u. a. Mais, Spinat) aus den Produktionsjahren 2016 – 2018.

Rücknahme möglicherweise betroffener Produkte

Die Kontaminationsquelle(n) in der ungarischen Produktionsstätte konnte bisher nicht eruiert werden. Aufgrund der Unsicherheiten über die Eintragsquelle und um zukünftigen Erkrankungsfällen vorzubeugen, hat der Hersteller zwischenzeitlich alle Produkte zurückgenommen, die unter Verwendung von Zutaten aus der ungarischen Betriebsstätte aus dem Zeitraum vom 13.08.2016 - 20.06.2018 produziert wurden. Ein Vertrieb betroffener Produkte erfolgte auch nach Bayern. Öffentliche Rückrufe finden Sie auf dem Portal Lebensmittelwarnung.de (http://www.lebensmittelwarnung.de/bvl-lmw-de/app/process/warnung/start/bvllmwde.p_oeffentlicher_bereich.ss_aktuelle_warnungen)

Hinweise für Verbraucher

Da bei nicht-verzehrsfertigen, tiefgekühlten Gemüseprodukten eine Kontamination mit Krankheitserregern, wie im vorliegenden Fall mit L. monocytogenes, niemals sicher ausgeschlossen werden kann, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher beim Verzehr derartiger Produkte grundsätzlich folgende Empfehlungen beachten:

Um das Infektionsrisiko zu verringern, sollten Verbraucherinnen und Verbraucher nicht-verzehrfertiges Tiefkühlgemüse auf keinen Fall roh verzehren (z. B. als Rohkostsalat), sondern immer ausreichend erhitzen. Dies gilt insbesondere für Verbraucherinnen und Verbraucher mit besonderer gesundheitlicher Empfindlichkeit (u. a. Kleinkinder, ältere Menschen, Schwangere und Erwachsene mit geschwächtem Immunsystem).

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