Probengewinnung

Blut

Da in der Regel mehrere Milliliter Blut zur Untersuchung benötigt werden, ist Venenblut das Material der Wahl. Bei Kindern müssen beispielsweise mindestens 4 ml Blut gewonnen werden, um eine PCP-Bestimmung zu ermöglichen. Optimal ist die Benutzung von Monovetten® oder Vacutainern® als Entnahmebesteck, die auch gleichzeitig als Versandgefäß eingesetzt werden können. Als Antikoagulans sollte im Allgemeinen K-EDTA verwendet werden. Die Kontaminationsfreiheit der Einmalspritzen und -kanülen muss chargenweise und stichprobenartig überprüft werden. Für den Nachweis von lipophilen Substanzen (z. B. Lösemittel, persistente Halogenkohlenwasserstoffe) müssen Glasgefäße verwendet werden. Optimal sind speziell vorbehandelte gasdichte Vacutainer aus Glas mit teflon-kaschierten Gummistopfen und Antikoagulans (teflonkaschierte Rollrandampullen = Bördelgläser) oder nach Rücksprache Spezialgefäße des Untersuchungslabors. In jedem Fall ist darauf zu achten, die Blutprobe gut zu durchmischen (schwenken), um eine Koagulation des Blutes zu verhindern.

Blutplasma/-serum

Bei einer Bestimmung in Plasma/Serum erfolgt die Probennahme wie unter dem vorgenannten Punkt erläutert. Allerdings muss hierbei darauf geachtet werden eine nicht zu enge Kanüle für die Venenpunktion zu benutzen, um eine Hämolyse zu vermeiden. Die Abtrennung des Plasmas von den korpuskulären Blutbestandteilen sollte möglichst rasch erfolgen. Ist dies nicht vor Ort möglich, sollten die Proben möglichst rasch in das Analysenlabor gebracht werden. Bei der Bestimmung von chlororganischen Pestiziden wie PCP und Lindan muss die Zentrifugation möglichst rasch nach der Entnahme erfolgen und das gewonnene Plasma in Pyrex-Reagenzgläsern, die mittels Kappen mit Teflonsepten verschlossen werden, überführt werden, da ein längerer Kontakt der Proben mit Kunststoffmaterialien vermieden werden muss.

Urin

Zur Probennahme werden in der Regel Kunststoffgefäße aus Polyethylen mit Schraubverschluss verwendet. Bei der Bestimmung von chlorierten Kohlenwasserstoffen, die an Kunststoffe wie Polyethylen adsorbiert werden, kann eine Sammlung in Glasgefäßen erforderlich sein.
Für die meisten Analysen ist eine Sammlung des 24-Stunden-Urins optimal. Da dies häufig nicht zu realisieren ist, stellt der erste Morgenharn eine Alternative dar.
Grundsätzlich sollte auch immer der Kreatiningehalt der Probe gemessen werden, um wechselnden Konzentrationen der Harnproben Rechnung tragen zu können. Proben mit Kreatininkonzentrationen < 0,3 g/l und > 3 g/l sollten nicht berücksichtigt werden.
Von besonderer Bedeutung ist die richtige Durchführung der Sammlung des 24-Stunden-Urins. Sie wird am besten gewährleistet, wenn der Proband Beginn und Ende der Sammelperioden dokumentiert. Zu Beginn der Sammelperiode ist die Harnblase zu entleeren und der ausgeschiedene Urin zu verwerfen.

Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema