Kommunalbüro für ärztliche Versorgung: 5-Jahres-Bilanz

Hintergrund

Im Jahr 2017 hat das Kommunalbüro für ärztliche Versorgung im fünften Jahr bayernweit Kommunen vor Ort beraten. Zentrales Element der Beratungstätigkeit waren Gespräche vor Ort, um gemeinsam mit den unterschiedlichen Akteuren ein umfassendes Bild der jeweilligen Situation zu erlangen. Die Nachfrage nach Unterstützung war im Jahresvergleich konstant hoch (siehe Tabelle). Insgesamt beliefen sich die Beratungsfälle seit Bestehen des Kommunalbüros zum 31. Dezember 2017 auf 344, hiervon waren 292 laufende Beratungsfälle zu verzeichnen. Mit der kostenfreien Fachberatung begleitete das Kommunalbüro auf Ebene der Märkte, Gemeinden, Städte und Landkreise zahlreiche Verantwortungsträger bei der Entwicklung und Umsetzung individueller Strategien zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung. Darüber hinaus unterstützte es Kooperationsprojekte und -initiativen sowie Aktivitäten des Regionalmanagements und -marketings, zum Beispiel der Gesundheitsregionenplus oder interkommunaler Allianzen.

Fachtagung des Kommunalbüros

Zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion zentraler Erkenntnisse zur zukünftigen ambulanten medizinischen Versorgung in Bayern veranstaltete das LGL im Februar 2017 unter Beteiligung von Staatsministerin Melanie Huml in Nürnberg die Fachtagung „Ambulante ärztliche Versorgung auf kommunaler Ebene weiterentwickeln“ (siehe Abbildung). Dabei wurde auch eine Zwischenbilanz der Arbeit des Kommunalbüros gezogen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern, dem Bayerischen Hausärzteverband sowie den Kommunalen Spitzenverbänden Bayerns statt. Sie richtete sich vorrangig an politische Verantwortungsträger sowie Verantwortliche der Verwaltungen auf kommunaler Ebene in Bayern. Mit 180 Teilnehmern war die Fachtagung ausgebucht.

Tabelle: Kontakte und Ortstermine des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung (2013 bis 2017)
Jahr Kontakte1 Ortstermine
2013 587 28
2014 1049 54
2015 997 48
2016 1152 43
2017 1014 53
Summe 4799 226
1 Kontakte bedeuten Vor-Ort-Besuche (zum Beispiel in Kommunen), Beratungsgespräche, Fachinformationen

Zentrale Entwicklungen und Ausblick

Die Gesundheitsversorgung wird auf kommunaler Ebene zunehmend als Handlungsfeld erkannt. Der Wandel der Versorgungsstrukturen vor Ort steht demgegenüber oftmals noch am Anfang. Verstärkt umfassen die Beratungsprozesse des Kommunalbüros komplexe Strategieentwicklungen auf (inter-) kommunaler bzw. regionaler Ebene und erstrecken sich vielfach über mehrere Jahre. Deshalb ist mit einer weiteren Intensivierung der Beratungstätigkeit zu rechnen. Unter anderem vor diesem Hintergrund hat der Bayerische Landtag im Jahr 2017 beschlossen, dass das Kommunalbüro ausgebaut und damit die Beratung von kommunalen Mandatsträgern in Fragen der medizinischen Versorgung weiter verbessert werden soll. Bereits im Jahr 2017 war das Kommunalbüro zunehmend in „Runde Tische“ eingebunden und moderierte immer häufiger konkrete Vernetzungsvorhaben zur Weiterentwicklung ambulanter Versorgungsstrukturen. Mit diesem Vorgehen wurde ein weiterer Schritt realisiert, das Angebot noch bedarfsgerechter weiterzuentwickeln und auszubauen.

Abbildung: Blicken auf fünf Jahre erfolgreicher Arbeit des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung im LGL zurück: Prof. Dr. Manfred Wildner (Leiter des Landesinstituts
Gesundheit, LGL), Dr. Thomas Ewert (Sachbereichsleiter Gesundheitsökonomie, Gesundheitswissenschaften, Gesundheitsrecht, LGL), Staatsministerin Melanie Huml StMGP) und Gunnar Geuter Leiter des Kommunalbüros für ärztliche Versorgung, LGL) (von rechts nach links)

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