Altern und Gesundheit – eine Herausforderung für die Zukunft

In Deutschland vollzieht sich wie in vielen Industrieländern ein tiefgreifender demografischer Wandel. Diese Entwicklung hat bereits vor mehr als 100 Jahren begonnen und wird dazu führen, dass bis zum Jahr 2025 fast ein Viertel der Bevölkerung Bayerns 65 Jahre und älter sein wird.

Verdopplung der Lebenserwartung in 100 Jahren

Ein wichtiger Einflussfaktor ist die steigende Lebenserwartung: Sie hat sich in den letzten 100 Jahren in Bayern verdoppelt. Nach der aktuellen Sterbetafel 2005/2007 werden Männer in Bayern 77,4 Jahre alt, Frauen 82,5. Beim Renteneintritt dürfen sich die Menschen in Bayern im Durchschnitt noch auf 20 Jahre im „dritten Lebensabschnitt“ freuen (vergleiche Tabelle 1). Diese Zeit sollen sie in möglichst guter Gesundheit und mit der Chance auf eine selbstständige Lebensführung auch im höheren Alter verbringen.

Tabelle 1: Lebenserwartung in Bayern, Sterbetafel 2005/2007
Im Alter von … Jahren Männer Frauen
0 77,4 82,5
20 58,0 63,0
40 38,7 43,3
60 21,1 24,7
65 17,2 20,4
80 7,6 8,8
Datenquelle: LfStaD

Gesundheit im Alter

Erwartungsgemäß sind ältere Menschen kränker als jüngere und müssen auch öfter im Krankenhaus behandelt werden. Im Jahr 2007 waren in Bayern in der Altersgruppe 65 und älter rund 1,1 Mio. Klinikfälle zu verzeichnen.

Dabei standen Herzkreislauf-Krankheiten und Krebs im Vordergrund. Eine große Zahl von Krankenhausbehandlungen bei älteren Menschen entfällt auch auf Verletzungen, meist infolge von Stürzen (vergleiche Abbildung 1).

Abbildung 1: Krankenhausfälle in Bayern 2007, Altersgruppe 65 und älter, nach ICD -Hauptgruppen, Rate pro 100.000 Einwohner

Abbildung 1: Krankenhausfälle in Bayern 2007, Altersgruppe 65 und älter, nach ICD-Hauptgruppen, Rate pro 100.000 Einwohner

Mit den zunehmenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen gewinnt im Alter auch die Frage an Bedeutung, inwiefern dies eine selbstständige Lebensführung erschwert.

Einer großen internationalen Studie zufolge (SHARE 2006-07) sieht sich mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen in ihren alltäglichen Verrichtungen infolge von gesundheitlichen Problemen eingeschränkt (bezogen auf den Halbjahreszeitraum vor der Befragung).

Eine selbstständige Lebensführung können sich viele Menschen dennoch bis ins hohe Alter erhalten. Von den 65- bis 85-Jährigen mussten 2007 in Bayern nur 2,1 % stationär gepflegt werden (Dauer- und Tagespflege).

Allerdings steigt diese Quote mit dem Alter stetig an, bei den 85- bis 90-Jährigen lag sie schon bei 15,4 % und bei den über 90-Jährigen bei 30,8 %. Ein wichtiger Grund für die Inanspruchnahme von Pflege sind demenzielle Erkrankungen, wobei etwa 60 % der Betroffenen zu Hause gepflegt werden. Insgesamt sind derzeit schätzungsweise 150.000 bis 160.000 Menschen in Bayern an einer Demenz erkrankt, die Zahl wird in den nächsten 15 Jahren um etwa 40 % zunehmen.

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