Forschungsprojekt: NanoLab und NanoWissen – zwei interaktive Elemente zu Nutzen und Risiken der Nanotechnologie

Kurzbeschreibung:

Unter dem Begriff Nanotechnologie werden alle Verfahren und Anwendungsbereiche verstanden, die funktionale Strukturen erzeugen oder einsetzen, deren Abmessungen in mindestens einer Dimension unter 100 nm liegen. Dazu gehören durch technische Verfahren hergestellte Nanopartikel, Nanofasern und Nanoschichten. Derzeit in größerem Einsatz sind insbesondere Industrieruße (Carbon black), Metalloxidpartikel (wie Titandioxid, Aluminiumdioxid, Zinkoxid, Eisenoxid), Gold-, Silber- und Platinpartikel (Autokat), Nanofasern aus Kohlenstoff (Carbon Nano Tubes z.B. in der Computerindustrie), Fullerene (in der Medizin) und Nanodots (in der Lasertechnik). Wesentliche Grundlagen und Entwicklungsperspektiven dieser neuen Technologie liegen nicht nur in der „Kleinheit“ der eingesetzten Strukturen begründet, sondern wesentlich darin, dass diese nanoskaligen Produkte andere und z.T. unerwartete neue physiko-chemische Eigenschaften aufweisen als vergleichbare größere Partikel. Da diese Veränderungen auch Effekte an biologischen Strukturen betreffen können, müssen die gesundheitlichen Wirkungen möglichst frühzeitig beobachtet und im Rahmen des Risikomanagements berücksichtigt werden.

Die Einführung und teilweise rasant verlaufende Entwicklung der Nanowissenschaften und die Abschätzung möglicher Risiken dieser neuen, zukunftsweisenden Technologie werden auch im Bereich der Gesundheits- und Umweltschutzbehörden zu einer deutlich intensiveren und vertieften Beschäftigung mit diesem Gebiet führen müssen. Frühzeitiges Erkennen eventueller Gesundheitsgefährdungen ist besonders wichtig um rechtzeitig handeln zu können. Dies betrifft gerade auch die gesundheitlichen Aspekte für Anwender, Verbraucher und die allgemeine Bevölkerung. Der Einsatzbereich nanoskaliger Produkte ist schon jetzt groß und umfasst industrielle Bereiche der Chemie, der Elektronik, der Automobilindustrie sowie die Bereiche der Kosmetik, der Lebensmittelproduktion und der Medizin. Vielfältige Expositionsmöglichkeiten gegenüber nanoskaligen Partikeln sind daher zu erwarten.

Im Augenblick liegen zwar vielfältige Einzelinformationen im Internet vor, diese sind aber auf mehr oder weniger spezielle Teilgebiete bezogen. Auch vor diesem Hintergrund der umfangreichen öffentlichen Diskussion zur Nanotechnologie hat das LGL im Auftrag des StMUG damit begonnen eine übergreifende Informationsplattform „NanoWissen Bayern“ aufzubauen in der Aspekte des Gesundheits-, Umwelt- und Verbraucherschutzes integrativ zusammengeführt werden.

Laufzeit: 2012 bis 2015