Forschungsprojekt: Prävalenz und Antibiotikaresistenz der Gonorrhoe in Bayern. Untersuchung von weiblichen Risikopersonen im Vergleich zur Normalbevölkerung

Kurzbeschreibung:

Im Rahmen des Projektes konnte bei 3% bzw. 4,5% der Probandinnen aus der Risikogruppe GO bzw. CT nachgewiesen werden. Des Weiteren konnte gezeigt werden, dass sowohl Neisseria gonorrhoeae als auch Chlamydia trachomatis asymptomatische und extraurogenitale Infektionen verursachen können, die unbemerkt und unwissentlich auf Sexualpartner übertragen werden können. Insbesondere bei Personen mit erhöhtem Infektionsrisiko (z. B.. MSM, Sexarbeit) kann der Einsatz des CT/GO-PCR-Assays zum Nachweis von extraurogenitalen Infektionen daher bei Bedarf sinnvoll eingesetzt werden, zumal die Anzahl der wegen Probeninhibition nicht auswertbaren Ergebnisse gering war (2%). Der Einsatz eines speziellen Gonokokken-Transportmediums erwies sich aufgrund der zum Teil sehr langen Transportzeiten von 1-2 Tagen und der ausgeprägten Umweltempfindlichkeit der Gonokokken ebenso als sinnvoll, da ein kultureller Nachweis und damit die Empfindlichkeitstestung ansonsten nicht möglich wäre. Das kulturell nachgewiesene Gonokokken-Isolat weist die für Gonokokken international inzwischen häufig beschriebenen Resistenzen gegenüber Penicillin, Ciprofloxacin, Tetrazyklin und Azithromycin auf.
Das Projekt hat die Zusammenarbeit zwischen LGL und den beiden größten Gesundheitsämtern in Bayern weiter vertieft. Für die Zukunft wurde der Weg geebnet gerade bei Risikoklienten nach asymptomatischen GO-Infektionen zu suchen und die unwissentliche Verbreitung von GO-Infektionen zu verhindern.

Laufzeit: 2009