Foschungsprojekt:
Umsetzung der Bayerischen Impfstrategie und Bayerischen Impfoffensive gegen Masern mit Evaluation ausgewählter Maßnahmen

Kurzbbeschreibung

Die Masernerkrankungswelle im Jahr 2013 mit nahezu 800 Masernfällen in Bayern und die aktuell wieder gemeldeten Fälle zeigen eindrücklich den weiterhin bestehenden Handlungsbedarf bei der Verbesserung des Impfschutzes in der bayerischen Bevölkerung. Der ansteigende Anteil an erkrankten Jugendlichen und Erwachsenen weist auf Impflücken in dieser Altersgruppe und die noch mangelnde Umsetzung der seit 2010 bestehenden Masernimpfempfehlung für jüngere Erwachsene hin. Auch in der Altersgruppe der unter Einjährigen wurden in den letzten Jahren viele Neuerkrankungen beobachtet. Diese Altersgruppe ist vergleichsweise höher für die sehr schwerwiegende, seltene Komplikation SSPE gefährdet (siehe hierzu aktuelle Publikation des LGL). Die deutlichen regionalen Unterschiede bei der Maserninzidenz und entsprechend bei den Masernimpfraten erfordern zudem eine differenzierte Analyse und gezielte Handlungsstrategien.

In den letzten Jahren wurden von der LAGI, dem Gesundheitsministerium und dem LGL vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung des Impfschutzes etabliert, wie ein Impferinnerungssystem bei Schuleingangsuntersuchung, flächendeckende Impfbuchdurchsicht in allen 6. Klassen, intensiver Austausch mit impfenden Ärzten und regelmäßiges Feedback zu regionalen Impfdaten, bayernweite Impfkampagnen mit Erstellung eigener industrieunabhängiger Impfinformationsmaterialien, Plakaten, Publikationen und interaktiven Medien. Die kontinuierlich steigenden Masernimpfraten sind sicher auch ein Ergebnis dieser Maßnahmen, wobei eine konkrete Evaluation der einzelnen Maßnahmen früher nicht durchgeführt werden konnte. Die im Jahr 2012 aus dem Impfkonzept weiterentwickelte Bayerische Impfstrategie enthält ein weiterführendes Maßnahmenpaket.

Aufgrund des großen Masernausbruchs in Berlin mit bisher einem Todesfall ist das Thema Masern und Impfung ein Brennpunktthema, auch in der Gesundheitspolitik.
Seit 10. Juni 2014 wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege (StMGP) das Projekt "Bayerische Impfoffensive gegen Masern" am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) gefördert. Ziel ist es, durch ein langfristig angelegtes und vielfältiges Maßnahmenpaket steigende Impfquoten, insbesondere bei der Masernimpfung, und auch bei den übrigen von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Impfungen sowie die Elimination der Masern in Bayern zu erreichen. Die Maßnahmen beinhalten eine intensivierte zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit, fördern eine verstärkte Vernetzung der beteiligten Akteure im Impfwesen und tragen zur Erweiterung der Datenlage bzgl. bayerischer Impfquoten bei. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Projekt dem zielgruppenspezifischen und regionalen Ansatz zu. Die Kampagnenarbeit wird insbesondere in impfschwachen Regionen durchgeführt und fokussiert v.a. auch Erwachsene, bei denen in den letzten Jahren vermehrt Masernfälle aufgrund von Impflücken aufgetreten sind. Planung, Umsetzung und fachliche Evaluation werden in Zusammenarbeit mit dem StMGP und der Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) durchgeführt.

Laufzeit: 2014 bis 2017