Pressemitteilung

11.07.2013
Nr. 16/13

Bilanz der Lebensmittelüberwachung in Bayern

Lebensmittel in Bayern waren 2012 nach wie vor sicher

+++ Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hat 2012 über 70.000 Proben von Lebensmitteln, Bedarfsgegenständen, kosmetischen Mitteln und Tabakwaren analysiert. Die Ergebnisse sind im LGL-Jahresbericht, den der Ministerialdirektor des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit, Michael Höhenberger, heute im Bayerischen Landtag vorstellt, zusammengefasst. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf erklärt anlässlich der Vorstellung des Jahresberichts: „Die vom LGL untersuchten Lebensmittel ergeben ein sehr hohes Maß an Lebensmittelsicherheit in Bayern. 99,8 Prozent der untersuchten Proben waren im Sinne eines gesundheitlichen Risikos unbedenklich. Damit konnte das Ergebnis des Vorjahres noch um 0,1 Prozent verbessert werden. Die Lebensmittelhersteller gewährleisten mit diesem Ergebnis Lebensmittelsicherheit auf sehr hohem Niveau.“ Die Spanne der untersuchten Lebensmittel reicht von Tomaten über Fleisch bis zu Käse. Erfreulich waren die Rückstandsergebnisse der Pestiziduntersuchungen der insgesamt 2.165 Proben von frischem und tiefgekühltem Obst und Gemüse. Die Proben aus dem biologischen Anbau waren zum größten Teil (87 Prozent) komplett rückstandsfrei und auch auf die Kennzeichnung als ökologisch erzeugte Ware konnte sich der Verbraucher verlassen. Beim konventionellen Obst und Gemüse waren immerhin 27 Prozent ohne Rückstände. Bei 3 Prozent aller Proben hat das LGL zwar Höchstwertüberschreitungen nachgewiesen, die aber nicht als gesundheitsschädlich einzustufen waren.

 

Das LGL untersucht nicht nur Lebensmittel, sondern überwacht auch Betriebe verschiedener Branchen. So überprüfte die Spezialeinheit Lebensmittelsicherheit als Unterstützung der Vor-Ort-Behörden 378 Betriebe umfassend. In 44 Betrieben verschiedener Branchen stufte die Spezialeinheit die festgestellten Mängel als gravierend ein. „Verstärkt im Fokus der Lebensmittelüberwachung standen 2012 unter anderem Asiarestaurants. Mit Nachkontrollen haben wir sichergestellt, dass die Mängel schnellstmöglich behoben wurden, mehrere Betriebe mussten jedoch vorübergehend schließen", so LGL-Präsident Zapf. Da das LGL im Sinne eines bestmöglichen Verbraucherschutzes gezielt auffällige Produkte und Betriebe unter die Lupe nimmt, ist die Beanstandungsquote des LGL größer als das tatsächliche Ausmaß der Verstöße und nicht repräsentativ für das Marktangebot.

 

Die Überwachungstätigkeit des LGL erstreckt sich auch auf Tätowiermittel, rund zehn Prozent der Menschen in Deutschland sind tätowiert. Das LGL untersuchte letztes Jahr 21 schwarze Tätowiermittelproben auf 24 verschiedene polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Die in die Haut eingestochenen Farbpigmente sind biologisch im Körper verfügbar. Daher stellt ein Überschreiten des Höchstwertes für PAK, die in schwarzen Tätowiermitteln mit Kohlenstoff als Farbstoff vorkommen können, ein ernstes Risiko bis hin zur Krebsgefahr für den Verbraucher dar. Drei der Proben erwiesen sich als gesundheitsschädlich und wurden aus dem Handel zurückgerufen. Für vier Farben wurde ein Verkehrsverbot ausgesprochen. „Die Ergebnisse stellen leider keine Einzelfälle dar, immer wieder kommt es bei Tätowiermitteln wegen Gesundheitsgefährdung zu Schnellwarnungen. Daher raten wir jedem, der sich tätowieren lassen möchte, beim Tätowierstudio genau nachzufragen, welche Farben verwendet werden“, erläutert der LGL-Präsident. Die Untersuchungen des LGL zeigen, dass durchaus auch schwarze Tätowierfarben reinerer Qualität auf dem Markt sind, die deutlich geringere PAK-Gehalte aufweisen. Nähere Informationen unter http://www.lgl.bayern.de/produkte/kosmetika/taetowiermittel/index.htm +++
 

Neben der Lebensmittelüberwachung erfüllt das LGL zahlreiche weitere Aufgaben in den Bereichen Gesundheit, Tiergesundheit sowie Arbeitsschutz und Produktsicherheit. Dazu gehören zum Beispiel die Gesundheitsberichterstattung, die Erfassung meldepflichtiger Infektionskrankheiten, die Tierseuchenbekämpfung und der Tierschutz. Auch die Aus-, Fort- und Weiterbildung verschiedener Berufsgruppen zählt zum Aufgabenspektrum des LGL.

 

Den kompletten Bericht finden Sie unter www.lgl.bayern.de