Pressemitteilung

07.10.2019
Nr. 19/2019

Gesundheit

LGL wirbt für Impfung gegen Meningokokken C - Impfschutz von Kindern und Jugendlichen überprüfen und gegebenenfalls nachholen!

Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wirbt dafür, Kinder frühzeitig gegen Meningokokken C impfen zu lassen. Das LGL verweist darauf, dass in diesem Jahr mehrere Meningokokken-C-Fälle in Oberbayern bekannt geworden sind. Vor diesem Hintergrund betont Dr. Andreas Zapf, Präsident des LGL: „Es ist wichtig, dass Eltern den Impfstatus bei ihren Kindern überprüfen lassen. Bei Kindern und Jugendlichen, die noch nicht gegen Meningokokken C geimpft sind, sollte dies umgehend nachgeholt werden. Wer geimpft ist, schützt nicht nur sich, sondern auch andere Menschen“.

Meningokokken können eine akute Meningitis (Hirnhautentzündung) und eine Sepsis (Blutstrominfektion) verursachen. Die Erkrankung kann innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden. Außerdem kann es zu bleibenden Schäden kommen.

Seit 2006 wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut die Impfung gegen Meningokokken der Serogruppe C für alle Kinder möglichst früh im 2. Lebensjahr empfohlen. In der gesetzlichen Krankenversicherung werden die Kosten für Versicherte bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres übernommen.

Der LGL-Präsident erläutert: "Die Impfquoten sind zwar in den vergangenen Jahren erfreulicherweise angestiegen. Aber es sollten alle Kinder eine Impfung gegen Meningokokken C erhalten. Die Impfbuchkontrollen bei der Schuleingangsuntersuchung für das Schuljahr 2017/2018 haben ergeben, dass die Impfquote gegen Meningokokken C in Bayern seinerzeit bei 85,1 Prozent lag."

Im Jahr 2019 gab es in Bayern bislang sechs gemeldete Meningokokken-C-Fälle. Das sind vier mehr als im gesamten Vorjahr. In fünf der sechs Fälle wurde neben der gleichen Serogruppe C mittels molekularbiologischer Untersuchungen derselbe Erregerstamm nachgewiesen.

Allein im südlichen Landkreis Ebersberg sind in der Zeit vom März bis August 2019 drei junge Menschen an schweren Verlaufsformen einer Meningokokken-Sepsis erkrankt. Darüber hinaus erkrankte eine 56 Jahre alte Kontaktperson des ersten Erkrankungsfalles. Aktuell wurde bekannt, dass sich zudem eine 13-Jährige aus dem Landkreis München mit dem Meningokokken-C-Erreger infiziert hat. Mögliche Kontakte in den Raum Ebersberg werden derzeit untersucht.
 
Das Gesundheitsamt Ebersberg hatte am 23. September 2019 in Abstimmung mit dem bayerischen Gesundheitsministerium unter Beteiligung der Spezialeinheit Infektiologie des LGL eine Impfaktion gestartet. Alle 15- bis 24-Jährigen, die im südlichen Landkreis Ebersberg leben oder arbeiten, können sich am Gesundheitsamt Ebersberg kostenfrei gegen Meningokokken-C-Erkrankungen impfen lassen. Für diesen Personenkreis entstehen keine Impf-Kosten, da der Freistaat Bayern die Kosten übernimmt, soweit sie nicht aufgrund der Schutzimpfungs-Richtlinie von der jeweiligen Krankenkasse übernommen werden.

Weiterführende Informationen unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/impfen/schutzimpfungen/meningokokken.htm