Pressemitteilung

24.06.2013
Nr. 14/13

Pressemitteilung der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft Impfen

LAGI-Empfehlungen zur Grippeimpfstoffversorgung umgesetzt

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) hat die zurückliegende Grippesaison ausgewertet und Empfehlungen für das Vorgehen bei den nächsten Grippesaisons erarbeitet. Danach sollen mindestens zwei Hersteller von Grippeimpfstoffen Vertragspartner der gesetzlichen Krankenkassen in Bayern werden, um möglichen Lieferausfällen besser und flexibler begegnen zu können. Darüber hinaus soll in den Verträgen der Kassen mit den Herstellern eine Pflicht zur umgehenden Information über aktuelle Entwicklungen verankert werden. Diese von der LAGI erarbeiteten Lösungsvorschläge wurden durch die zuständigen Krankenkassen bereits aufgegriffen und im aktuellen Ausschreibungsverfahren der Krankenkassenverbände in Bayern berücksichtigt.

Die der LAGI vorliegenden Daten zeigen übereinstimmend, dass die Impfsaison erst im Oktober 2012 und damit ca. einen Monat später begonnen hat als in den Vorjahren. Von September bis Mitte Oktober bestand bei Apotheken und Hausärzten ein vorübergehender Versorgungsengpass an Grippeimpfstoffen, verursacht durch den Lieferausfall des Herstellers des Vertragsimpfstoffes der gesetzlichen Krankenkassen in Bayern. Ab Mitte Oktober waren weitere Impfstoffe verfügbar. Insgesamt wurden in der vergangenen Impfsaison von August bis Dezember 1.125.351 Grippeimpfungen mit den Krankenkassen in Bayern abgerechnet. Die Grippewellen verlaufen jedes Jahr in unterschiedlichem Ausmaß und in unterschiedlicher Stärke – abhängig z.B. von den sich jährlich ändernden Eigenschaften der Viren, von der Immunität oder der Durchimpfungsrate in der Bevölkerung. Aussagen zur Impfmotivation lassen sich erst durch einen Vergleich der Impfraten in den Zielgruppen (z.B. Senioren oder chronisch Kranke) in den nächsten Jahren nachweisen.
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Hintergrund: Im Bereich der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) liegt der Sicherstellungsauftrag für die Versorgung mit Schutzimpfungen bei den Krankenkassen (§132e SGB V). Die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern (ARGE) hatte für die Impfsaison 2012/2013 erstmals  von der neuen Möglichkeit des Arzneimittelmarktneuordnungsgesetzes (AMNOG) Gebrauch gemacht, dazu auch Rabattverträge für Impfstoffe abzuschließen. Für die Grippesaison 2012/13 erhielt eine Firma den Zuschlag der ARGE zur Lieferung von Grippeimpfstoffen. Nach einem produktionsbedingten Lieferausfall des Vertragsimpfstoffes wurden Anfang Oktober 2012 Impfstoffe anderer Pharmaunternehmen durch die ARGE und die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) freigegeben und durch deren Hersteller ausgeliefert. Bereits in der LAGI-Sondersitzung am 24.10.2012 wurde festgestellt, dass zu diesem Zeitpunkt etwa 800.000 Grippeimpfdosen nach Bayern ausgeliefert waren.

Das Ziel der industrieunabhängigen LAGI ist die Verbesserung der Impfraten in Bayern zum Schutz der Bevölkerung. Die LAGI setzt sich unter anderem aus Vertretern von Ärzten, Apothekern, Hebammen, Krankenkassen, des Öffentlichen Gesundheitsdienstes und der Wissenschaft zusammen.

Zum ausführlichen Bericht
http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/praevention/impfen/lagi.htm#grippe