Arzneimitteluntersuchungen im Sachgebiet Pharmazie

Woher kommen die Arzneimittelproben?

Die zu untersuchenden Proben werden in erster Linie vom Fachpersonal der Regierungen anlässlich von Inspektionen bei den herstellenden Betrieben und im Großhandel entnommen. Hierbei werden die Proben wegen Auffälligkeiten als Verdachtsproben oder aufgrund eines vorab aufgestellten Plans als Planproben ausgewählt. Ehrenamtliche Pharmazieräte und Beamte der Landratsämter überwachen die Handelswege (Apotheken, Drogerien, Supermärkte) und schicken ebenfalls Proben. Amtliche Veterinäre an den Kreisverwaltungsbehörden legen dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) im Rahmen eines Probenplanes Fütterungsarzneimittel und Arzneimittelvormischungen vor. Außerdem werden unter anderem von Zollämtern, der Kriminalpolizei, vom Bayerischen Landeskriminalamt sowie von Gerichten und Staatsanwaltschaften in Verdachtsfällen Proben eingesandt. Auch Verbraucher, die hinsichtlich der Qualität ihrer Arzneimittel verunsichert sind, wenden sich entweder über die Landratsämter oder die Regierungen mit Beschwerdeproben an das LGL.

Wie ist die Arzneimitteluntersuchung organisiert?

Die Arzneimitteluntersuchungsstelle Bayerns steht in einem engen Verbund mit den Arzneimitteluntersuchungsstellen der anderen Bundesländer. Durch einen intensiven Informationsaustausch und Bildung von Untersuchungsschwerpunkten zur Durchführung spezieller Analysen gelingt es dem LGL, seiner Aufgabe als amtlicher Untersuchungsstelle gerecht zu werden und auch dem Qualitätsstandard der zentralen Arzneimitteluntersuchungsstellen der übrigen europäischen Länder voll zu entsprechen.

Auf europäischer Ebene sind alle amtlichen Arzneimitteluntersuchungsstellen in einem Netzwerk zusammengefasst, das vom Europäischen Direktorat für die Qualität von Arzneimitteln (EDQM), einer Behörde des Europarates, organisiert wird. Auch in diesem Verbund wird eng zusammen gearbeitet. So beteiligt sich das Sachgebiet Pharmazie jedes Jahr an Laborvergleichsstudien. Die hierbei erzielten Ergebnisse zeigen den einzelnen Teilnehmern, ob sie dem allgemeinen Untersuchungsniveau entsprechen oder ob sie sich verbessern müssen. Auf europäischer Ebene wird auch an Marktüberwachungsstudien mitgearbeitet, wodurch sich ein breiter Überblick hinsichtlich der Qualität der geprüften Arzneimittel herausbildet. Neben der Untersuchung von Proben wirken die Apotheker der Arzneimitteluntersuchungsstelle bei Inspektionen von pharmazeutischen Firmen, von gewerblichen Untersuchungslabors sowie von beschlagnahmten Arzneimitteln mit.