Pressemitteilung

29.07.2021
Nr. 09/2021

Gesundheit

BARDa-Jahresauswertung 2020: Antibiotika-Resistenzlage in Bayern weiterhin stabil

Die Jahresauswertung der Bayerischen Antibiotikaresistenz-Datenbank BARDa für das Jahr 2020 liegt nun vor. Das Ergebnis: In Bayern zeigt sich eine weiterhin gute und stabile Resistenzlage, die antibiotischen Therapiemöglichkeiten für bakterielle Infektionskrankheiten sind in Bayern auch weiterhin gesichert. 

„Erfreulich sind die nach wie vor niedrigen Resistenzraten des Bakteriums Staphylococcus aureus, das vor allem Haut- oder Wundinfektionen hervorrufen kann“, sagte Walter Jonas, Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Die Resistenzrate gegenüber dem Antibiotikum Oxacillin liegt deutlich unter zehn Prozent und weist damit gegenüber 2019 eine weiterhin sinkende Tendenz auf. „Dagegen bedarf die Resistenzsituation bei Enterococcus faecium, das neben Harnwegsinfektionen unter anderem Blutvergiftung oder eine Entzündung der Herzinnenhaut hervorrufen kann, auch weiterhin genauer Beobachtung“, ergänzte Jonas. 

Der LGL-Präsident appellierte an alle Beteiligten, in ihrem steten Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen nicht nachzulassen: „Es muss auch weiterhin unser aller Ziel sein, die Resistenzraten weiter zu senken. Der Kampf gegen Antibiotikaresistenzen ist ein klassisches One Health-Thema, der alle gesellschaftlichen Ebenen umfasst und neben Human- und Tiermedizin und der Landwirtschaft auch den Verbraucher selbst einschließt“, betonte Jonas abschließend. 
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek sagte: „Die Bayerische Antibiotikaresistenz-Datenbank BARDa ist ein äußerst wichtiges Instrument zur Eindämmung von Antibiotikaresistenzen. Mit dem Wissen um die Resistenzlage unterstützen wir den gezielten Einsatz von Antibiotika in der ambulanten und stationären Behandlung von Patientinnen und Patienten.“

Trotz der Corona-Pandemie, die auch die Labore und Kliniken erheblich belastet, haben die an BARDa beteiligten Laboratorien und Krankenhauslabore für das Jahr 2020 insgesamt 414.286 Resistenzteste aus den Versorgungsbereichen Intensivstation und Pflegestation, dem ambulanten Bereich von Krankenhäusern und aus niedergelassenen Arztpraxen übermittelt. Die Daten stammen aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken.
Die Ergebnisse sind abrufbar über: 
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/barda/index.htm
Voraussichtlich im Herbst 2021 soll es darüber hinaus auch wieder ein interdisziplinäres Treffen der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft resistente Erreger (LARE) geben, auf dem die jüngsten BARDa-Ergebnisse besprochen werden und die Situation insgesamt aktuell bewertet wird.

Über BARDa
Die Bayerische Antibiotikaresistenz-Datenbank BARDa ist ein Netzwerk aus mittlerweile 24 Laboratorien und Krankenhauslaboren aus ganz Bayern, die die Resistenzdaten aus ihrer Labordiagnostik in anonymisierter Form an das LGL melden, wo sie zusammengeführt und ausgewertet werden. Auf diese Weise kann die Resistenzsituation in ganz Bayern beschrieben und ihre Entwicklung verfolgt sowie Tendenzen frühzeitig erkannt werden. Die Daten dienen auch als Orientierung für Ärzte und Verbände und sollen den „prudent use“-Gedanken beim Einsatz von Antibiotika unterstützen.