Pressemitteilung

26.10.2021
Nr. 18/2021

LGL-Jahresbericht 2019/2020

LGL überwacht und sichert öffentliche Gesundheit in Bayern - Untersuchungsaufkommen in der Pandemie mehr als vervierfacht - Kindergesundheit im Blick

2020 führte das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) knapp eine Million humanmedizinische Untersuchungen durch, davon allein rund 800.000 auf SARS-CoV-2. Das Untersuchungsaufkommen hat sich damit gegenüber dem Jahr 2019 mehr als vervierfacht. Dies geht aus dem Jahresbericht hervor, den das LGL pandemiebedingt erstmals in einer Doppelausgabe heute vor dem Ausschuss für Gesundheit und Pflege im Landtag vorgestellt hat.   

„Das LGL konnte seine Probenkapazitäten von anfangs 20 auf 5.000 SARS-CoV-2-Untersuchungen am Tag erweitern. Es war außerdem eines der ersten Labore in Deutschland, das auf besorgniserregende Mutationen des Virus, sogenannte Variants of Concern, sequenzieren konnte“, erklärt Walter Jonas, Präsident des LGL. Präsident Jonas hebt zudem den pandemiebedingten Ausbau des LGL hervor: „Das LGL hat in der Corona-Pandemie neue Aufgaben übernommen und zügig verschiedene Einrichtungen wie zum Beispiel das Pandemiezentrallager oder die Prüfstelle für Schutzgüter aufgebaut. Neben dem LGL-Personal, das sich routinemäßig ohnehin mit Infektionskrankheiten befasst, war im Jahr 2020 zusätzlich rund ein Drittel der etwa 1.500 LGL-Beschäftigten abweichend von seinen regulären Aufgaben mit Tätigkeiten zur Bewältigung der SARS-CoV-2-Pandemie befasst.“ 

Im Zuge der Pandemiebekämpfung wurde auch die Task-Force Infektiologie (TFI) am LGL, eine deutschlandweit einmalige Organisationseinheit, verstärkt. Das mittlerweile rund 50 Expertinnen und Experten verschiedener Disziplinen umfassende Team unterstützt unter anderem die örtlichen Gesundheitsämter auf Anforderung bei Ausbrüchen, berät Heimaufsichten, Alten- oder Pflegeeinrichtungen bei der Bekämpfung von SARS-CoV-2-Infektionen und erstellt Kennzahlen sowie Analysen für die bayerische Staatsregierung. Darüber hinaus berät und betreut die TFI die Flughäfen München, Nürnberg und Memmingen und ist gemeinsam mit den örtlich zuständigen Gesundheitsämtern für die Einhaltung der Gesundheitsvorschriften und den Infektionsschutz vor Ort zuständig.

Kindergesundheit weiter im Fokus
Trotz Pandemie hat das LGL seine weiteren Aufgaben im öffentlichen Gesundheitsdienst stets im Blick gehabt und sogar neue Maßnahmen forciert, wie z. B. im Bereich der Kindergesundheit, wo das Neugeborenen-Screening Erweiterung fand. In Bayern wurden seit der Einführung 1999 bis Ende 2018 mehr als 2 Mio. Kinder gescreent, bis Ende 2019 waren es sogar mehr als 2,4 Mio. Neugeborene, die mit einem Bluttest auf behandelbare, angeborene Stoffwechsel- und Hormon- sowie andere Störungen untersucht wurden. In diesem Zeitraum konnten durch das Screening insgesamt 2.186 betroffene Kinder erkannt (bis Ende 2018 waren es 1.914) und einer Therapie zugeführt werden. „Seit Oktober 2021 wird zudem auf zwei weitere und damit nun insgesamt 19 unterschiedliche Zielkrankheiten wie etwa Phenylketonurie, Hypothyreose, Mukoviszidose, schwere angeborene Immundefekte, Spinale Muskelatrophie und Sichelzellkrankheit untersucht“, ergänzt Jonas.

Darüber hinaus führt Bayern ein Projekt zur Beratung der Eltern vor der Geburt durch: Eltern können sich im Rahmen des U0-Pilotprojektes vor der Geburt über wichtige Themen der Kindergesundheit im Neugeborenenalter bei Kinderärzten informieren. LGL-Präsident Walter Jonas betont die positiven Aspekte: „Das gewonnene Wissen, aber auch das damit gewachsene Selbstvertrauen der Eltern können wesentlich zu einem gesunden Aufwachsen des Kindes beitragen.“
Weitere Informationen zur Arbeit des LGL finden sich im Jahresbericht 2019/2020, abrufbar unter www.lgl.bayern.de.

Hinweis: Am 21. Oktober 2021 hat das LGL dem Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz des Bayerischen Landtags verschiedene Verbraucherschutzthemen aus dem LGL-Jahresbericht vorgestellt. Hier der Link zur Pressemitteilung vom 21. Oktober 2021: https://www.lgl.bayern.de/presse/pressemitteilungen/detailansicht.htm?ID=A%2Bs3RgSTi2TVRqCGRch%2B0Q%3D%3D.

Der LGL-Jahresbericht ist abrufbar unter dem Direktlink https://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/lgl_jahresbericht_2019_2020.pdf.