Pressemitteilung

22.01.2010
Nr. 03/10

Gesundheitsreport des LGL zur Gesundheit der Beschäftigten

Sehr niedriger Krankenstand in Bayern - aber Stress am Arbeitsplatz nimmt zu

Bayern hat im Vergleich zu den anderen Bundesländern einen sehr niedrigen Krankenstand. Dies geht aus dem neuesten Gesundheitsreport des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hervor. Wie in den Vorjahren stehen dabei Muskel-Skelett-Erkrankungen an erster Stelle, allerdings mit rückläufiger Tendenz. Dagegen nehmen psychische Störungen als Ursache für Krankschreibungen seit einigen Jahren kontinuierlich zu. Mehr als die Hälfte der Beschäftigten in Bayern gibt an, regelmäßig unter Stress zu arbeiten, jeder sechste häufig sogar an der Grenze der Leistungsfähigkeit. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf zieht folgendes Resümee: „Die Gesundheit der Beschäftigten hat einerseits einen erheblichen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft, andererseits hat auch die Arbeitswelt einen zentralen Einfluss auf die individuelle Gesundheit. Die Antwort auf dieses Wechselspiel kann nur eine systematische, ganzheitliche und altersgerechte Prävention sein.“ Die Investitionen in Prävention zahlen sich rein monetär nicht nur doppelt aus, sondern führen auch zu einem verbesserten Betriebsklima sowie zu mehr Wohlbefinden und Gesundheit am Arbeitsplatz. Die Gesundheitsinitiative Gesund.Leben.Bayern. und das Arbeitsschutzmanagementsystem OHRIS, das die bayerische Staatsregierung zusammen mit der Industrie entwickelt hat, sind dafür beispielhaft.

Die Gesundheit der Arbeitnehmer hängt von vielen Faktoren ab: Den Belastungen durch ergonomische Defizite, Lärm, Schichtarbeit, Monotonie, Stress sowie schwere körperliche Arbeit stehen gesundheitliche Ressourcen gegenüber. Zu diesen zählen zum Beispiel die Arbeitszufriedenheit, gutes Betriebsklima, ausreichende Qualifikation sowie gute Entwicklungsmöglichkeiten. Hinzu kommt, dass durch den demographischen Wandel die Erwerbstätigen im Durchschnitt älter werden. Mit dem Alter dauert der Krankenstand länger. „Es muss uns gelingen, die Beschäftigten durch gute Prävention länger gesund zu erhalten. Denn sonst nehmen Krankenstand und Frühberentungen demographisch bedingt zu und die Betriebe verlieren mit der Gesundheit ihrer Beschäftigten zugleich an Wettbewerbspotential“, schlussfolgert Zapf.

Detaillierte Informationen mit vielen Beispielen, Quellen und Zahlen finden Sie unter http://www.lgl.bayern.de/publikationen/doc/gesundheitsreport_3_2009.pdf