Pressemitteilung

22.07.2010
Nr. 26/10

Gesundheit

Neuer Test schützt Hühnereiweiß-Allergiker: Projekt mit der Universität Erlangen-Nürnberg erfolgreich abgeschlossen

+++ Allergiker sind durch einen neuen Test künftig noch besser gegen Spuren von Hühnereiweiß in Käse und Milcherzeugnissen geschützt. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) entwickelte zusammen mit dem Henriette Schmidt-Burkhardt Lehrstuhl für Lebensmittelchemie der Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) mehrere gut anwendbare Nachweismethoden für die Konservierungsstoffe Lysozym und Nisin. Die Stoffe, die die Vermehrung von bestimmten Bakterien in Käse und Milcherzeugnissen verhindern sollen, konnten bisher noch nicht zuverlässig und routinemäßig nachgewiesen werden. Nisin ist ein Stoff, der in roher Milch vorkommt und zur Konservierung von bestimmten Milchprodukten eingesetzt werden darf; Lysozym ist ein Bestandteil des Hühnereiweißes und kann bei einigen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Auf Fertigpackungen muss daher ein entsprechender Hinweis angebracht sein, wenn diese Stoffe eingesetzt wurden. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf: „Betroffene Allergiker müssen sich auf die korrekte Kennzeichnung der Produkte verlassen können und dürfen keiner Gesundheitsgefährdung ausgesetzt werden.“ Das LGL prüft nun, wie die neuen Verfahren in der amtlichen Lebensmittelüberwachung eingesetzt werden können, um die richtige Kennzeichnung sowie die vorgegebenen Höchstmengen zu kontrollieren und damit den Verbraucherschutz weiter zu verbessern. +++

Zur Bestimmung von Lysozym in Käse eignet sich eine immunochemische Methode, ein sogenannter ELISA-Test. Das Prinzip dieses Verfahrens ist eine Antigen-Antikörper-Reaktion, ähnlich einer Immunantwort im Körper, die mit geeigneten Instrumenten sichtbar gemacht werden kann. Zur Identifizierung von Lysozym und Nisin wird auch die Flüssigkeitschromatographie gekoppelt mit der Massenspektrometrie genutzt. Weiterhin konnte zum ersten Mal ein immunochemisches mit einem massenspektrometrischen Verfahren für den Nachweis von Lysozym kombiniert werden. Mit diesen instrumentellen Verfahren werden die einzelnen Stoffe sehr spezifisch und empfindlich nachgewiesen.