Pressemitteilung

19.06.2007
Nr. 30/07

PFT-Monitoringprogramm: Trinkwasser im Raum Burgkirchen/Gendorf gesundheitlich einwandfrei, aber z.T. erhöhte Werte in lokalen Grundwasservorkommen

Die Untersuchungen auf die Stoffgruppe der perfluorierten Tenside (PFT) im Umfeld des Werks Gendorf im oberbayerischen Chemiedreieck sind fortgesetzt worden. Die Landesämter für Umwelt (LfU) und für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) haben heute über die Ergebnisse berichtet. Die Untersuchungen der inzwischen rund zwei Dutzend Messungen zeigen, dass das Trinkwasser in der Region gesundheitlich einwandfrei ist: Sämtliche Messergebnisse aus den Wassergewinnungssanlagen unterschreiten den von der Bundes-Trinkwasserkommission empfohlenen gesundheitlichen Leitwert von 0,3 Millionstel Gramm pro Liter. Einen gesetzlich festgelegten Trinkwasser-Grenzwert gibt es nicht. Zusätzlich zu den Trinkwassergewinnungsanlagen im Bereich des Öttinger Forstes wurde entlang der Alz das Grundwasser beprobt, das nicht zur Trinkwassergewinnung herangezogen wird. In sechs von zehn Proben in diesem Bereich zwischen dem Dyneon-Werk in Gendorf und der Gemeinde Emmerting fanden sich erhöhte Perfluoroctansäure (PFOA)-Werte von 0,67 bis 4,3 Millionstel Gramm pro Liter. Weitere Untersuchungen gehen nun den festgestellten Belastungen nach.

Die Firma Dyneon leitet mit einem rechtsgültigen Bescheid ihr gereinigtes, aber noch PFT-haltiges Abwasser in die Alz. Weitere Untersuchungen sollen ergeben, ob die festgestellten Grundwasserwerte durch versickerndes Alzwasser zu Stande kommen oder vom Betriebsgelände ausgehen. An rund 100 Grundwasseraufschlüssen wie Quellen, Pegeln und Brunnen im weiteren Umfeld der Firma Dyneon ermittelt das Wasserwirtschaftsamt Traunstein mit so genannten Stichtagsmessungen die Fließrichtung des Grundwassers. Weitere Analysen sollen auch die PFT-Belastung dieses Grundwassers klären.

Die Untersuchungen sind Teil eines landesweiten PFT-Monitoringprogramms, das im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz seit September letzten Jahres an Umweltproben im Wasser, bei Wasserorganismen - insbesondere Fischen - und im Boden durchgeführt wird. Diese Untersuchungen leisten einen Beitrag zur Klärung der Frage, ob der Einsatz und die Verwendung von Substanzen wie der Perfluoroctansäure (PFOA) auf europäischer Ebene verboten oder eingeschränkt werden müssen. Unabhängig hiervon hat die Firma Dyneon sich freiwillig verpflichtet, bis spätestens 2010 einen Ersatzstoff für PFOA zu entwickeln, zu erproben und zu verwenden.