Pressemitteilung

19.08.2014
Nr. 21/14

Gesundheit

LGL: In Schnellbau-Pools ist besondere Wasserhygiene erforderlich – Tipps für einen ungetrübten Badespaß

Die Wasserqualität in Schnellbau-Pools erfüllt häufig nicht die Anforderungen, wie sie in konventionellen Schwimmbädern gelten. Das hat eine Untersuchung des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ergeben. Das LGL hat die Wasserqualität in fünf so genannten Schnellbau-Pools untersucht. Es handelt sich dabei um Varianten traditioneller Kinderplanschbecken mit einem Fassungsvermögen von mehreren Kubikmetern Wasser. Das Wasser wird im Gegensatz zu Planschbecken nicht oder nur selten ausgetauscht. Um die Hygiene in diesen Pools aufrechtzuerhalten, werden diese meist nur mit einfachen Wasserfiltern gereinigt sowie mit Chlor und anderen Chemikalien versetzt.

Die Untersuchung hat ergeben, dass die Wasserqualität nicht die in der Richtlinie DIN 19643 festgelegten Anforderungen zur " Aufbereitung von Schwimm- und Badebeckenwasser" erfüllte, wie sie herkömmliche Schwimmbäder nachweisen müssen. Auffällig waren laut LGL bei den Proben vor allem hohe Gehalte an Chlor und Trihalogenmethanen (diese schadstoffhaltigen Chlor-Kohlenstoffverbindungen können bei der Chlorung von Wasser entstehen und sind gesundheitsschädlich), sowie die pH-Werte und die Trübung des Wassers. Eine mikrobiologische Belastung der Pools war hingegen die Ausnahme und wurde lediglich in einer Probe nachgewiesen. Diese stammte aus unzureichend gechlortem Badewasser.

Chlor ist zur Desinfektion des Badewassers unabdingbar, um die Vermehrung von Bakterien zu verhindern und Krankheitserreger abzutöten. Dazu zählen beispielsweise Pseudomonaden, die sich als so genannte Feuchtkeime in stehendem Wasser vermehren und unter anderem Wund- und Gehörgang-Entzündungen verursachen können. Mit der Chlorkonzentration steigt die Desinfektionswirkung, so dass die hier vielfach nachgewiesene überhöhte Chlorkonzentration mit einwandfreien mikrobiologischen Befunden des Badewassers einherging. Bei hohen Chlorgehalten nimmt allerdings auch das Risiko zu, dass es bei empfindlichen Personen zu Haut- und Schleimhautreizungen kommt.

Zwar können die stichprobenartigen Untersuchungsergebnisse nicht ohne weiteres verallgemeinert werden. Sie zeigen aber dennoch auf, dass die Wasserqualität in Schnellbau-Pools sehr anfällig für nachteilige Veränderungen ist. Dies liegt unter anderem daran, dass diese nicht wie öffentliche Bäder über eine mehrstufige Wasseraufbereitung mit automatisierter Regeltechnik verfügen.

Auch wenn bei der einfachen Aufbereitungstechnik hygienische Abstriche gemacht werden müssen, kann der Besitzer selbst einiges tun, um eine gute Wasserqualität zu erreichen. Hier einige Tipps für einen unbeschwerten Badespaß:

  • Vor Wiederinbetriebnahme den Pool gründlich reinigen, um unter anderem Keime in Feuchtigkeitsresten aus der letzten Saison zu beseitigen.
  • Die Bedienungsanleitung genau beachten, insbesondere Betriebszeiten des Wasserfilters und Einsatz der Chemikalien. Sowohl eine Über- als auch eine Unterdosierung von Chemikalien vermeiden.
  • Regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität durch Testchemikalien. Hygienisch besonders wichtig ist neben dem Chlorgehalt der pH-Wert des Wassers, der die Desinfektionswirkung des vorhandenen Chlors beeinflusst.
  • Wasser regelmäßig austauschen- spätestens dann, wenn sich stärkere Trübungen einstellen und das Wasser einen strengen chemischen oder fauligen Geruch annimmt.
  • Eine Fußwanne beim Betreten des Beckens nutzen, um weniger Schmutz hineinzutragen. Vor dem Baden sollte man sich zudem duschen und mit Seife waschen.
  • Groben Schmutz mit einem Kescher entfernen, die Beckenwandungen mechanisch reinigen, wenn sie aufgrund von Biofilmen glitschig sind.
  • Nicht benutzte Pools abdecken, um Verunreinigungen durch umherfliegende Insekten, Blätter etc. zu vermeiden.
  • Die Schwimmbecken so aufstellen, dass sie sich nicht so stark aufheizen.
  • Menschen mit Hautinfektionen oder Durchfallkrankheiten sollten auf ein Bad im Pool verzichten, um keine Erreger hineinzutragen.