Pressemitteilung

28.06.2007
Nr. 35/07

Vogelgrippe: Mit neuer Studie weitet Bayern H5N1-Monitoring auf lebende Wildvögel aus

Viren-Verbreitung über Wildvögel wahrscheinlich

Mit einer EU-weit abgestimmten Studie wird Bayern das H5N1-Monitoring auf lebende Wildvögel ausweiten. Um der Fragestellung nachzugehen, ob möglicherweise das Vogelgrippe-Virus in Wasservogelpopulationen latent vorhanden sein kann, hat das bayerischen Umweltministerium 250.000 Euro Fördermittel zur Verfügung gestellt, erklärte der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Volker Hingst. Das bereits bestehende landesweite Wildvogel-Monitoring wird dem Präsidenten zufolge auf lebende Vögel erweitert, um Aufschlüsse über die Verbreitung von H5N1-Viren in einer gesunden Wildvogelpopulation zu erhalten. Der Fokus richtete sich bisher auf gejagte oder verendete Wildvögel, Hausgeflügel als auch verendete Wildfleischfresser wie Marder oder Füchse. Mit der Ausweitung des Monitorings auf lebende Wasservögel wird das landesweit etablierte Vogelgrippe-Frühwarnnetz noch engmaschiger geknüpft, so Hingst. Die H5N1-Virusstämme, die in Nürnberg, Tschechien und Kuwait gefunden wurden, sind nahezu identisch. Dies erhärtet die These, dass H5N1 über Wildvögel und nicht über Handelsbeziehungen verbreitet wurde, so Hingst.

Wie vom Bund mitgeteilt, wurde aus Tschechien Geflügel als Lebendtransport nach Bayern geliefert. Das Geflügel stammte aus der Nähe der Region, wo tschechische Behörden den ersten Vogelgrippefall bei Nutzgeflügel registriert hatten. Obwohl der Transport bereits mehr als eine Woche vor dem Ausbruch von H5N1 erfolgte, wurde die Ware vorsorglich sichergestellt. Die betreffende Charge des mittlerweile tief gefrorenen Geflügels geht somit erst in den Handel, wenn eine Infektion mit H5N1 ausgeschlossen ist. Das LGL entnahm dazu eine repräsentative Anzahl an Proben. Diese werden momentan in den Laboren auf H5N1 untersucht. Morgen ist mit dem Ergebnis der Untersuchungen zu rechnen.