Pressemitteilung

27.04.2010
Nr. 15/10

Tag gegen den Lärm am 28. April

LGL erforscht Hörschäden bei Jugendlichen

MP3-Player sind mittlerweile zum Dauerbegleiter vieler junger Leute geworden. Die EU-Kommission rechnet europaweit mit 2,5 bis 10 Millionen Menschen, die dadurch ihr Gehör dauerhaft schädigen könnten. Ein Thema, das gerade zum Tag gegen den Lärm am 28. April Beachtung verdient. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf erklärt anlässlich des Aktionstages: „Gerade Jugendliche hören oft zu lang und zu laut Musik. Unser Ziel ist es, die jungen Musikfans zu sensibilisieren, dass ein zu hoher Lärmpegel auf Dauer schwerhörig macht. Sie sollten im eigenen Interesse ihren Ohren auch mal eine Pause gönnen.“
Sind die Folgen der MP3-Player Nutzung bei Jugendlichen bereits jetzt zu erkennen? Diese Frage stellt sich das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), das gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Regensburg die Studie OHRKAN durchführt. Das Projekt, das noch bis Mitte 2011 läuft, erfasst bei Neuntklässlern den Gebrauch von tragbaren Abspielgeräten, parallel wird das Gehör untersucht. Über 700 Schülerinnen und Schüler haben sich bereits beteiligt.

Zudem betreut das LGL gemeinsam mit der Hochschule München die Software
earaction, die Jugendliche auf interaktive, spielerische Weise für die Gefahren überlauter Musik sensibilisieren soll. Geboten sind Informationen zur Schallphysik, dem Gehör und möglichen Schäden sowie ein Hörtest. Ein Musikbeispiel verdeutlicht, wie Schwerhörige Musik wahrnehmen. Im Oktober 2005 ging die Seite www.earaction.de online und wird seither gut angenommen. Über 17.000 Menschen besuchten bisher die Homepage, 80 Prozent davon junge Leute, also jene, die besonders gefährdet sind.
Weitere Informationen unter http://www.earaction.de und http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/umweltmedizin/projekt_ohrkan.htm