Pressemitteilung

02.08.2010
Nr. 28/10

Gesundheit

Psychische Einflussfaktoren bei Rückenschmerzen

„Wer berufsbedingten Rückenschmerzen vorbeugen will, sollte Arbeitszufriedenheit aufbauen.“

+++ Dass ein ungünstig eingestellter Bürostuhl Rückenprobleme verursachen kann, ist bekannt. Bisher zu wenig beachtet sind dagegen die Einflussfaktoren der Psyche auf Rückenschmerzen. Eine Studie des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bestätigt jetzt, dass die psychosozialen Komponenten einen wesentlichen Anteil daran haben, wenn Mitarbeiter an unspezifischen Rückenbeschwerden leiden. LGL-Präsident Dr. Andreas Zapf: „Wer berufsbedingten Rückenschmerzen vorbeugen oder sie langfristig reduzieren will, sollte Arbeitszufriedenheit aufbauen. Das bedeutet, arbeitsbedingten Stress zu reduzieren und gesundheitsförderliche Maßnahmen zu ergreifen. Wichtig sind neben Bewegungs- und Entspannungstrainings vor allem Maßnahmen zur Förderung des Sozialklimas.“ Durch ein positives Arbeitsklima lassen sich Rückenschmerzen um bis zu 40 Prozent verringern. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da Muskel-Skelett-Erkrankungen hierzulande zu den häufigsten Krankheiten zählen und fast ein Viertel aller Fehlzeiten ausmachen. Damit stehen sie an erster Stelle der Krankschreibungen in Bayern. +++

Das Ergebnis der Studie: Starke Risikofaktoren für Rückenschmerzen sind ein hohes Arbeitstempo mit permanentem Zeitdruck, monotone Aufgaben, fehlende Rückmeldung, geringe Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte, Ungleichgewicht zwischen Engagement und Anerkennung, soziale Konflikte und eine daraus entstehende Unzufriedenheit. Depressive Verstimmungen und ungünstige Formen der individuellen Stress- und Schmerzbewältigung können sich ebenfalls negativ auswirken. Zu einem positiven Arbeitsklima gehören regelmäßiges Feedback, Lob und Anerkennung bei guten Leistungen, Handlungsspielräume für die Beschäftigten bei ihrer Tätigkeit, Abwechslung, ein adäquater Arbeitsumfang, fachliche und soziale Unterstützung, Transparenz im gesamten Betrieb, Ausgleich für stark beanspruchende Aufgaben sowie entspannungsfördernde Pausen.

Die Studie kann eingesehen werden unter http://www.lgl.bayern.de/arbeitsschutz/arbeitspsychologie/psyche_rueckenschmerzen.htm