Pressemitteilung

05.07.2007
Nr. 37/08

Vogelgrippeausbruch in Nürnberg

Untersuchungen am LGL intensiv fortgeführt – H5N1 negativ bei mehr als 100 eingesandten Tieren aus Nürnberg – Ursachenforschung zum Ausbruch geht weiter

Die Untersuchungen zum Ausbruch der Vogelgrippe bei in Nürnberg gefundenen Wasservögeln am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gehen intensiv weiter. H5N1-negativ waren dabei rund 100 in Nürnberg tot aufgefundene Vögel, Vogeleier sowie einige aasfressende Kleintiere wie Marder, Katzen und ein Fuchs, die seit dem ersten positiven Befund vor zwölf Tagen auf das Geflügelpest-Virus getestet wurden. „Unsere Untersuchungen zeigen die deutliche Tendenz einer Konzentration der Infektion auf wenige einzelne Wasservögel.“, sagt Volker Hingst, Präsident des LGL.
Die Ursache des Ausbruchs der Geflügelpest zu einer aus Sicht der Fachleute eher ungewöhnlichen Jahreszeit werde weiterhin intensiv erforscht, so Hingst. Ausschließen können habe man den Weg über Transporte von Tschechien nach Bayern. Vermutet werde weiterhin ein Eintrag über Zugvögel, da das in Tschechien gefundene Virus in seiner Gen-Sequenz dem in Nürnberg und einem weiteren in Kuwait nachgewiesenen gleiche.
Weiteren Aufschluss über das Phänomen des aktuellen Ausbruchs erhoffen die Fachleute sich von dem jetzt gestarteten europaweiten Monitoring, in dem lebende Wildvögel auf H5N1 getestet werden sollen. Möglicherweise kommen nämlich nicht erkrankte, aber das Virus in sich tragende Vögel als Infektionsquelle für andere Vögel in Betracht.

Wie berichtet waren in Nürnberg bislang insgesamt neun Schwäne und zwei Gänse mit der hochpathogenen Variante von H5N1 infiziert, wie das Friedrich-Löffler-Institut (FLI) auf der Ostseeinsel Riems jeweils routinemäßig bestätigte. Ein weiterer Schwan mit H5N1-Nachweis wird derzeit am FLI zur Bestätigung untersucht.
Bei den Schwänen und Gänsen mit Nachweis von hochpathogenen H5N1-Viren waren in allen Fällen spezifische pathologische Veränderungen nachweisbar. Diese sprechen dafür, dass die Tiere an der Geflügelpest verendeten. Sie waren also nicht nur Träger und Ausscheider.