Pressemitteilung

23.06.2008
Nr. 24/08

Lebensmittelsicherheit

Auf Nummer Sicher gehen: Tee mit sprudelnd kochendem Wasser zubereiten

Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte Tee mit sprudelnd kochendem Wasser zubereiten, um mögliche gesundheitsschädliche Keime sicher abzutöten. Die mangelhafte Zubereitung kann mit die Ursache für Durchfallerkrankungen sein. Darauf wies heute der Präsident des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Prof. Volker Hingst, in Erlangen hin. Hingst: Wir haben heuer und letztes Jahr insgesamt 43 Tees untersucht und fanden in 4 Proben Salmonellen und Coli-Bakterien. Tees sind Naturprodukte; eine Belastung mit Keimen kann selbst bei sorgfältiger Herstellung nicht ganz ausgeschlossen werden. Es spielt dabei keine Rolle, ob es sich um Tee im Filterbeutel oder um lose Ware handelt. Der Präsident rät daher, kochendes Wasser zu verwenden, insbesondere wenn Kinder oder Personen mit einem geschwächten Immunsystem den Tee trinken: Wasser aus Heißwasserspendern ist ungeeignet, da es höchstens 85 Grad hat.
Die Zeit zum Ziehen (5-10 Minuten) sollte eingehalten und der zubereitete Tee immer baldmöglichst getrunken werden. Ein längeres Stehen oder Warmhalten sowie die Aufbewahrung in Thermoskannen und Kinderfläschchenwärmern ist zu vermeiden, da sich dabei nicht vollständig abgetötete oder hitzebeständige Keime vermehren können.

Das LGL wies 2008 in zwei Lindenblütentees die krankheitserregende Variante des Keimes Escherichia coli nach. Diese Proben wurden als gesundheitsschädlich beurteilt. Es erfolgte in beiden Fällen eine Meldung über das Europäische Schnellwarnsystem und ein Rückruf der Chargen aus dem Handel. Bereits 2007 konnte das LGL in einer mikrobiologischen Schwerpunktuntersuchung in zwei Proben Brennnesseltee Salmonellen nachweisen.