Pressemitteilung

18.03.2022
Nr. 06/2022

Gesundheit

Pollenallergiker für Studie gesucht: APOLLO erforscht Zusammenhang zwischen Pollenkonzentrationen und gesundheitlichen Beschwerden - Gesundheitsminister Holetschek: Gezielte Informationen können Allergiker wirksam unterstützen

Juckende Augen, eine laufende Nase und ständiges Niesen – sobald die Temperaturen ansteigen und der Frühling vor der Tür steht, leiden Menschen mit Pollenallergien wegen umherfliegender Blüten- und Gräserpollen. Vor diesem Hintergrund ist auch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bei der Allergieforschung aktiv: Die Fachbehörde lädt Allergikerinnen und Allergiker zur Teilnahme an der laufenden APOLLO-Studie ein, bei der insbesondere die Zusammenhänge zwischen der Pollenkonzentration in der Luft und den Beschwerden der Menschen mit Allergien genauer unter die Lupe genommen werden. Für die Teilnahme braucht es lediglich einige wenige Minuten sowie ein Smartphone.

Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek erläutert: „Der Klimawandel beeinträchtigt unsere Gesundheit direkt und indirekt. Dazu zählt auch, dass sich die Leidenszeit für Allergikerinnen und Allergiker durch eine ausgedehnte Blühzeit von Pflanzen verlängert. Mit Polleninformationsdiensten wie dem bayerischen elektronischen Polleninformationsnetzwerk ePIN wollen wir Pollen-Allergikerinnen und -Allergikern helfen, ihr Verhalten oder auch ihre Medikamenteneinnahme zu steuern, anzupassen – und so die Beschwerden zu lindern.“

Allergikerinnen und Allergiker leiden nicht nur an klassischen Heuschnupfen-Symptomen, sie sind zudem häufig von Müdigkeit oder Schlafstörungen betroffen. „Mit der APOLLO-Studie soll unter anderem untersucht werden, ob Menschen mit Pollenallergie ihre Symptomatik besser kontrollieren und Beschwerden sogar abmildern können, wenn sie sich regelmäßig über den aktuellen Pollenflug informieren", erklärt Prof. Caroline Herr, Expertin für Umweltmedizin und Leiterin der APOLLO-Studie am LGL. „Die Studie ist daher ein weiterer, wichtiger Baustein in der Allergieforschung, mit dem Ziel, Betroffenen mehr Lebensqualität zu ermöglichen.“ Die erste APOLLO-Erhebung startete im Frühjahr 2021, bislang teilgenommen haben Personen mit beispielweise Hasel-, Birken- und Gräserpollenallergien. 

Zur Teilnahme an der Studie gelangt man in nur wenigen Schritten: Interessierte melden sich zunächst auf der Homepage unter www.apollo.lgl.bayern.de/anmeldung an. Im weiteren Verlauf erhalten die Teilnahmewilligen Zugangsdaten für die APOLLO-App, die in den gängigen App-Stores zum Download zur Verfügung steht. Dort dokumentieren diese ihre Symptome, tragen allergiebedingte Beschwerden sowie Art und Menge der von ihnen eingenommenen Medikamente ein. Benötigt werden dafür nicht mehr als rund drei Minuten am Tag. Bei Bedarf erinnert die App die teilnehmenden Allergikerinnen und Allergiker über Push-Nachrichten an das Ausfüllen des Logbuchs.  

Erfreut zeigt sich Prof. Caroline Herr bereits über das Zwischen-Feedback zur Studie: „Eine große Mehrheit der an der ersten Erhebung beteiligten Allergikerinnen und Allergiker bewertete die bereitgestellten Informationen als für sie relevant, mehr als die Hälfte will sogar bei der zweiten Erhebung wieder mitmachen“. Und die Umweltmedizinerin ergänzt: „Diese Rückmeldung aus der Zielgruppe zeigt uns, wie wichtig Allergieforschung ist. Die APOLLO-Studie leistet dazu einen wichtigen Beitrag“.   


Über APOLLO
Die APOLLO-Studie wird seit dem 1. Januar 2021 vom LGL in Kooperation mit dem Klinikum der Universität München (Klinik und Poliklinik für Dermatologie und Allergologie, Klinik und Poliklinik für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Institut und Poliklinik für Arbeits- Sozial- und Umweltmedizin) durchgeführt. Ziel ist es, mögliche Zusammenhänge zwischen der Pollenkonzentration in der Luft und den physischen Beschwerden, den Beeinträchtigungen im Alltag sowie der Lebensqualität von Pollenallergikerinnen und -allergikern genauer zu untersuchen, zugleich dient die Studie als qualitätssichernde Maßnahme des elektronischen Polleninformationsnetzwerks ePIN.
Auf die Studie wird ab sofort im öffentlichen Nahverkehr der Stadt München sowie bei den beteiligten Kliniken aufmerksam gemacht. Auf der ePIN-Website www.epin.bayern.de gelangen Besucherinnen und Besucher zur Teilnahme an der Studie. 

Weiterführende Hintergrundinformationen finden sich auf der Homepage des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege (StMGP) unter Holetschek treibt Weiterentwicklung des bayerischen elektronischen Polleninformationsnetzwerks ePIN voran - Bayerns Gesundheitsminister: Förderbescheid für neue Studie zu Echtzeitdaten zum Pollenflug - Mehr als eine Million Pollenallergiker in Bayern soll künftig von ortsspezifischen Pollenflugdaten profitieren - Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit und Pflege sowie auf der LGL-Homepage unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/arbeitsplatz_umwelt/biologische_umweltfaktoren/bioaerosole/epin.htm.