CardioBBEAT Studie – Telemonitoring bei Herzinsuffizienz

Univ.-Prof. Dr. Klaus Nagels, Institut für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften (IMG) der Universität Bayreuth

Studienhintergrund und Zielsetzung
Die chronische Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen in der westlichen Bevölkerung. Allein in Deutschland wird die Zahl der Erkrankten auf 2 Mio. beziffert. Die Prävalenz und Inzidenz sind dabei deutlich altersabhängig: zwischen 45 und 55 Jahren leiden weniger als 1 % der Bevölkerung an einer Herzinsuffizienz, zwischen dem 65. und 75. Lebensjahr bereits 2-5 % und bei über 80-Jährigen ca. 10 %. Das Lebenszeitrisiko eine Herzinsuffizienz zu erwerben, ist für Frauen und Männer über dem vierzigsten Lebensjahr etwa gleich und liegt bei durchschnittlich 20 %. Die Mortalität steht im engen Zusammenhang mit Krankheitsstadium und angewandter Therapie. So liegt die Letalität im ersten Jahr nach der Diagnose bei durchschnittlich 28 %. Neben den medizinischen Auswirkungen verursacht die chronische Herzinsuffizienz hohe Kosten für das Gesundheitssystem. Bei älteren Menschen stellt die Herzinsuffizienz die häufigste Ursache für Krankenhauseinweisungen dar, wobei sich die Hospitalisierungsrate in den letzten 10-15 Jahren verdoppelt hat.

Methodik
CardioBBEAT wird durchgeführt als eine randomisierte, kontrollierte, offene, multizentrische Studie auf höchstem Evidenzniveau mit zwei Studienarmen, die auf alternativen Versorgungskonzepten aufsetzen. Alle teilnehmenden Patienten leiden an chronischer Herzinsuffizienz, erhalten ambulant eine leitlinienorientierte Behandlung analog der Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ("best medical treatment") oder werden nach einer zufälligen Auswahl zusätzlich mit einer interaktiven Telemonitoring-Lösung versorgt. Die Versorgungsituation zeichnet sich durch klinische Praxisrelevanz und -nähe aus. Im Zeitraum von Januar 2010 bis Juni 2013 wurden an den zehn teilnehmenden klinischen Prüfzentren insgesamt 626 teilnehmende Patienten gewonnen, welche die Studie in zwölf Monaten durchlaufen. Von diesen entfallen 302 Patienten auf den Telemonitoring-Versorgungsarm und 324 Patienten auf den Vergleichs-Versorgungsarm.

Status, Ergebnisse und Schlussfolgerungen
Die Studie ist erfolgreich abgeschlossen. Ergebnisse können der Veröffentlichung entnommen werden.

Kooperationspartner: Renommierte kardiologische Kliniken (DHZB Berlin, UK Würzburg, UK-HH-Eppendorf, UK-Essen, HZ München, RHK Rüdersdorf, Jüdisches KH Berlin darüber hinaus das Institut für Medizinische Biometrie und Epidemiologie des UK-HH sowie T-Systems und Philips Healthcare.