Bovine Virusdiarrhoe (BVD) erfolgreich bekämpft

Signet Jahresbericht 2021/22

Abstract

Die Bovine Virusdiarrhoe (BVD) ist eine Viruserkrankung der Rinder. Aufgrund der erfolgreichen Sanierung der bayerischen Rinderbestände hat die Europäische Kommission (KOM) den Großteil der Landkreise und kreisfreien Städte Bayerns als „frei von BVD“ anerkannt. Neben Handelserleichterungen schützt dieser Freiheitsstatus die bayerische Rinderpopulation vor einer Neueinschleppung, da Rinder, die nach Bayern verbracht werden, zusätzliche Tiergesundheitsgarantien in Bezug auf BVD erfüllen müssen.

Hintergrund

Eine BVDV-Infektion verläuft in immunkompetenten Rindern in der Regel subklinisch oder führt zu milden Krankheitssymptomen wie Durchfall, Fieber und Schleimhautveränderungen in der Maulhöhle. Hochvirulente BVDV-Stämme können jedoch zu schweren Erkrankungen mit hoher Letalität führen. BVDV-Infektionen während der Trächtigkeit können Aborte oder persistente Infektionen bei den betroffenen Kälbern (sog. PI-Tiere) hervorrufen, die bei der Weiterverbreitung der Erkrankung eine wichtige Rolle spielen.
Da die Erkrankung in einem Bestand große wirtschaftliche Verluste mit sich bringt, wurde die Bovine Virusdiarrhoe/Mucosal Disease (BVD/MD) des Rindes seit dem 1. Januar 2011 auf Grundlage der BVDV-Verordnung staatlich bekämpft. Die Bekämpfung basierte auf der schnellen Erkennung und Entfernung von persistent infizierten Rindern durch Untersuchung aller neugeborenen Kälber auf BVDV mittels Ohrstanzprobe.

Ergebnisse

Im Laufe des zehnjährigen Bekämpfungsprogramms konnte der Anteil der rinderhaltenden Bestände mit PI-Tieren von etwa 5 % zu Beginn im Jahr 2011 auf 0,01 % im Jahr 2021 reduziert werden. Zuletzt wurden im Sommer 2022 jeweils ein PI-Tier in Schwaben und in Mittelfranken entdeckt.
Aufgrund der erfolgreichen Tilgung der BVD in Bayern wurden zwischenzeitlich fast alle bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte als „frei von BVD“ anerkannt. Hieraus ergeben sich Handelserleichterungen für die Betriebe. Zusätzliche Tiergesundheitsgarantien für Rinder, die nach Bayern verbracht werden, tragen zum nachhaltigen Schutz der bayerischen Bestände bei. Die erfolgreiche Bekämpfung der BVD als bedeutsame Tierseuche ist ein wichtiger Beitrag für die Gesunderhaltung der heimischen Rinderbestände.

Die Grafik zeigt ein Säulendiagramm der Anteile an Betrieben mit PI-Tieren in Bayern (in Prozent) in den Jahren 2011 bis 2022. Zu Beginn lag der Anteil bei fast 5 %. Über die Jahre ist ein deutlicher Rückgang ersichtlich. Seit 2017 liegt der Anteil bei unter 0,01 %.

Abbildung: Anteil der Betriebe mit PI-Tieren (in Prozent) in Bayern von 2011 bis 2022.