Antimon

Antimon ist ein chemisches Element, das in Form von Erzen in der Natur vorkommt. Dreiwertiges Antimon wird in der Industrie vielfältig genutzt. Fünfwertige Antimonverbindungen (Brechweinstein) wurden in der Vergangenheit zum Auslösen des Erbrechens und in der Behandlung parasitärer Erkrankungen eingesetzt.

 

Übergang von Antimon in Lebensmittel

Haushaltskeramik kann mit einer antimonhaltigen Glasur versehen sein, um eine bessere Deckkraft zu erhalten. Zudem bestehen Lebensmittelverpackungen häufig aus Polyethylenterephthalat (PET)–Kunststoffen, die geringe Mengen Antimon, das als Katalysator bei der Herstellung verwendet wird, enthalten. Unter bestimmten Bedingungen können sich aus der Keramikglasur bzw. dem Verpackungsmaterial geringe Mengen Antimon lösen und so ins Lebensmittel übergehen. Durch die Aufnahme von Lebensmitteln, die sich in dem glasierten Geschirr befinden, oder durch die Aufnahme von Mineralwässern und Getränken, die längere Zeit in solchen PET-Flaschen stehen, kann Antimon in den Körper gelangen.


Wirkungen von Antimon auf die Gesundheit

Beim Menschen kann man nach einer einmaligen oralen Gabe von fünfwertigen, wasserlöslichen Brechweinstein in Höhe von etwa 0,5 mg/kg Körpergewicht Erbrechen, Durchfälle und Krämpfe auslösen. Die Behandlung parasitärer Erkrankungen mit Antimon ist nicht mehr zeitgemäß. Bei häufigerer und höherer Dosierung treten schwerwiegende Symptome auf, die insbesondere den Leberstoffwechsel und den Kreislauf betreffen.

Nach WHO und SCHER besteht für den Verbraucher bei einer lebenslangen, täglichen Aufnahme von 6 µg Antimon/kg Köpergewicht kein Gesundheitsrisiko. Da keine gutartigen oder bösartigen Geschwülste im Tierversuch beobachtet wurden, sieht die Weltgesundheitsbehörde (WHO) bei Aufnahme von Antimon über den Magen-Darm-Trakt kein Krebsrisiko für den Menschen. Bei Mischexposition des Verbrauchers gegen Antimon zusammen mit anderen Metallen wie Nickel, Beryllium, Molybdän über das Trinkwasser gibt es möglicherweise ein zusätzliches Krebsrisiko.
Dreiwertiges Antimon ist weniger schädlich als fünfwertiges Antimon. So können Tiere bei wiederholter Gabe über den Magen-Darm-Trakt eine 70-fach höhere Dosis an dreiwertigem Antimon ohne Schädigung ertragen, als dies bei dem wasserlöslichen Brechweinstein der Fall ist.

Vergiftungsfälle nach oraler Aufnahme von metallischem Antimon sind nicht bekannt.

 

Rechtlichen Regelungen

Zum Schutz des Verbrauchers hat der Gesetzgeber für Trinkwasser, natürliches Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser einen Grenzwert in Höhe von 0,0050 mg/l festgesetzt.
In der Resolution des Europarats über Metalle im Lebensmittelkontakt aus 2013 wird ein toxikologisch abgeleiteter Richtwert in Höhe von 0,04 mg Antimon/kg Lebensmittel empfohlen. Auch die Verordnung (EU) Nr. 10/2011 über Gegenstände aus Kunststoff mit Lebensmittelkontakt legt für den Übergang von Antimon in Lebensmittel einen Grenzwert von 0,04 mg/kg fest.

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Allgemeine Informationen zum Thema

Untersuchungsergebnisse zu Antimon in Lebensmitteln

2007

Untersuchungsergebnisse zu Antimon in Bedarfsgegenständen

2013