E-Health

Hintergrund

Die Digitalisierung vieler Lebensbereiche hat sich in den letzten Jahren beschleunigt. Auch im Gesundheitswesen werden zunehmend digitale Lösungen eingesetzt. Stichworte wie „Telemedizin“, „elektronische Patientenakte“ oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz beispielsweise in der radiologischen Bildauswertung sind nur einige Beispiele hierfür.

Allgemein wird vor dem Hintergrund eines digitalen Gesundheitswesens der Begriff „E-Health“ verwendet.

Unter E-Health werden Anwendungen zusammengefasst, die für die Behandlung und Betreuung von Patientinnen und Patienten die Möglichkeiten nutzen, die moderne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) bieten. E-Health ist demnach ein Oberbegriff für ein breites Spektrum von IKT-gestützten Anwendungen, in denen Informationen elektronisch verarbeitet, über sichere Datenverbindungen ausgetauscht und Behandlungs- und Betreuungsprozesse von Patientinnen und Patienten unterstützt werden können.

Die Grundlage zur Vernetzung des deutschen Gesundheitswesens stellt die Telematikinfrastruktur (TI) dar. Über diese sichere Infrastruktur können die Leistungserbringer des Gesundheitswesens (bspw. Ärzte, Apotheker oder Fachpflegekräfte) sensible Gesundheitsinformationen miteinander austauschen. Anwendungen wie z. B. der Notfalldatensatz auf der elektronischen Gesundheitskarte, der elektronische Medikationsplan zur Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelwechselwirkungen oder die elektronische Patientenakte (ePA) bauen darauf auf. Die ePA kann unter anderem Befunde (z. B. Röntgenbilder), Arztbriefe mit Diagnosen und Behandlungsberichten, Therapiemaßnahmen, Impfungen, aber auch selbst dokumentierte Gesundheitsdaten der Patienten enthalten.

Neben einer sektorenübergreifenden Vernetzung des Gesundheitswesens werden Potenziale unter anderem in der Versorgung ländlicher Gebiete und einer alternden Bevölkerung durch neuartige telemedizinische Versorgungsformen oder der Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (bspw. zur präzisen Erkennung von Krebszellen bei bildgebenden Verfahren) gesehen. Um den digitalen Transformationsprozess verträglich unter der Wahrung von Datenschutz, Datensicherheit und ethischen Maßgaben erfolgreich zu gestalten, scheint eine aktive Begleitung notwendig.

Vor diesem Hintergrund wurde die Koordinierungsstelle E-Health vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) im Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) eingerichtet. Sie unterstützt das StMGP bei fachlichen Fragestellungen. Eine Mitarbeit an europäischen Projekten ist angedacht.

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