Molekulare Surveillance

Die molekulare Surveillance des viralen Infektionsgeschehens in Bayern beruht auf drei Säulen. Diese stehen für drei Projekte, die im Rahmen der molekularen Surveillance vom StMGP seit dem Jahr 2022 gefördert werden. Die erste Säule stellt die Erweiterung des bayerischen Verbundprojekts Bay-VOC dar, das zur molekulargenetischen Überwachung von SARS-CoV-2 Variants-of-Concern (VOC) und Influenzaviren in Bayern eingesetzt wird. Die zweite Säule basiert auf der Erweiterung des bayerischen Netzwerks der Sentinelpraxen, die aus dem Bereich der Primärversorgung stammen und zur molekularen Überwachung viraler ARE-Erreger (Influenza-, SARS-CoV-2- und Respiratorische Synzytial-Viren) bei Patienten in bayerischen Hausarzt- sowie Kinder- und Jugendarztpraxen dienen. Die dritte Säule besteht aus dem Ausbau des Abwassermonitorings, bei dem mittlerweile an 29 Standorten in Bayern eine virale Abwasser-Surveillance durchgeführt wird.

Die Abbildung zeigt eine schematische Darstellung der Surveillance als Tempel mit den drei Säulen BIS + C, Bay-VOC und Abwassermonitoring.

Die drei Säulen bilden zusammen eine fundierte Basis zur Überwachung des bayerischen Infektionsgeschehens, indem sie sich gezielt ergänzen. Der dreisäulige Aufbau der laborbasierten, molekularen Infektionssurveillance erlaubt basierend auf dem Bay-VOC, dem BIS+C Projekt und dem Abwasser-Monitoring eine komplementäre Betrachtung des Infektionsgeschehens in Bayern mit wechselseitiger Ergänzung: So kann beispielsweise eine sinkende Anzahl von Patientenabstrich-Untersuchungen durch Erkenntnisse aus der Abwasseranalytik kompensiert werden. Erkenntnisse aus der Abwasseranalytik können auf der anderen Seite durch klinische Patientendaten aus dem Bay-VOC- und BIS+C Projekt supplementiert werden.