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Squeezys – ein Modespielzeug im Fokus
Spielzeug aus geschäumtem oder elastischem Kunststoff wird in zahlreichen verschiedenen Ausführungen in den Verkehr gebracht. Neben klassischem Spielzeug aus Kunststoff, wie beispielweise Sandkastenspielzeug, kommen immer wieder neue Produkte aus Kunststoff in den Handel. Beliebt sind sogenannte Squeezys, kleine knautschbare Gegenstände wie zum Beispiel bunt bedruckte Bälle oder Figuren aus Schaumstoff und anderen flexiblen Kunststoffen.
Chemische Prüfung
Einige Produkte aus geschäumtem Material wiesen einen unangenehmen, teilweise stechenden Geruch auf, was laut Aussage des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) auf Qualitätsmängel hinweist und der guten Herstellerpraxis widerspricht. Ursächlich für diesen Geruch sind flüchtige organische Verbindungen (Volatile Organic Compounds, kurz VOC), beispielsweise N,N-Dimethylformamid (DMF) oder 2-Phenyl-2-propanol, die als Nebenprodukte aus dem Herstellungsprozess in dem Spielzeug vorhanden sein können und zum Teil auch gesundheitsschädliche Eigenschaften aufweisen.
Das LGL untersuchte im Jahr 2019 18 Proben von Squeezys auf ihren Gehalt an VOC. Elf der Proben stammten aus dem Internethandel, die übrigen sieben Proben aus dem ambulanten bayerischen Handel. Erfreulicherweise wies das LGL lediglich in einer Probe DMF nach. Diese Probe zeigte einen als „unangenehm“, „leicht süßlich“, „nach neuem Kunststoff“ beschriebenen intensiven Geruch. Von den untersuchten Proben war auch nur diese Probe geruchlich deutlich auffällig.
Mikrobiologische und mechanische Prüfung
Neben Squeezys aus geschäumtem Kunststoff sind auch Bälle aus elastischem Kunststoff, teilweise mit einer gelartigen Masse oder kleinen Kügelchen gefüllt, erhältlich. Das LGL untersuchte im Jahr 2019 vier solcher Bälle sowohl hinsichtlich der mechanischen Stabilität der Hülle als auch der mikrobiologischen Beschaffenheit der Füllung.
Mechanische Untersuchungen
Aufgrund von Ermüdungserscheinungen des Kunststoffs durch häufiges Quetschen der Bälle kann die Hülle reißen und der Verbraucher in direkten Kontakt mit dem Inhalt kommen. Das LGL prüfte die mechanische Stabilität der Hüllen der Squeezys mittels Drehmoment, Fall und Schlagprüfung gemäß europäischen Normvorgaben. Bei keiner der vier Proben stellte das LGL Auffälligkeiten fest.
Mikrobiologische Untersuchung
Das Ergebnis der mikrobiologischen Untersuchung der Füllung war für zwei Proben unauffällig. In den Füllungen der anderen beiden Proben wies das LGL einerseits coliforme Keime nach und stellte andererseits Auffälligkeiten bezüglich der aeroben, mesophilen Gesamtkeimzahl fest. Im Normalfall sind die nachgewiesenen Keime als ungefährlich einzustufen. Medizinische Relevanz haben diese Erreger jedoch bei Infektionen von Personen mit geschwächtem Immunsystem oder mit Primärerkrankungen. Aufgrund der überprüften, mechanischen Stabilität der Hüllen ging von keiner der mikrobiologisch auffälligen Proben eine konkrete Gesundheitsgefahr aus. Nachdem bei den durchgeführten mechanischen Prüfungen eventuelle Veränderungen der Hülle im Laufe der Nutzungsdauer des Balles durch beispielsweise die Einwirkung extremer Temperaturen oder UVStrahlung nicht abgebildet werden und Kinder eine besonders empfindliche Verbrauchergruppe darstellen, wurden die Hersteller dennoch in Sachverständigenäußerungen über die Ergebnisse informiert. Ihnen wurde nahegelegt, zukünftig gewissenhafter für einen sachgerechten Herstellungsprozess Sorge zu tragen, um eine mikrobielle Kontamination zu vermeiden.
Im Gegensatz zu „Spielzeugklassikern“, die seit vielen Jahren in Kinderzimmern zu finden sind, ist das Interesse an Modespielzeug eher von kurzer Dauer. Um vom Erfolg eines Modespielzeugs zu profitieren, müssen Spielzeughersteller rasch reagieren und produzieren. Dies steigert mitunter das Risiko, dass weniger Augenmerk auf Qualität und Sicherheit des Spielzeugs gelegt wird. Seinem risikobasierten Ansatz bei der Auswahl von Proben folgend wird das LGL auch zukünftig Modespielzeug im Fokus haben.