Zahl des Monats

71,8%

Frauenanteil

71,8% der wissenschaftlichen Mitarbeitenden am LGL sind Frauen.

Zum Welttag der Frauen am 8. März weist das LGL auf die Bedeutung der Förderung von Frauen in der Wissenschaft hin: Das LGL selbst setzt sich aktiv für die Gleichstellung in allen Bereichen der Forschung ein. Das Gleichstellungskonzept des LGL beschreibt die Maßnahmen:

  • Flexible Arbeitszeiten
  • Verschiedene Teilzeitmodelle
  • Mobiles Arbeiten
  • Individuelle Regelungen für Elternzeit, Wiedereinstieg oder die Pflege von Angehörigen über alle Hierarchieebenen hinweg
  • Mitgliedschaft im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“ und „Familienpakt Bayern“

Situation am LGL

Am LGL sind 71,8% der wissenschaftlichen Mitarbeitenden Frauen – in absoluten Zahlen ausgedrückt 416 von 579 wissenschaftlich Beschäftigten, darunter Lebensmittelchemikerinnen, Medizinerinnen, Epidemiologinnen und Tierärztinnen.
Insgesamt 341 der Beschäftigten am LGL sind promoviert oder sogar habilitiert, 247 davon sind Frauen. Am LGL sind 6 Brückenprofessuren angesiedelt, 4 davon haben Frauen inne.

Situation in Deutschland und Europa

Eine Studie der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina e. V. aus dem Jahr 2022 zeigt die Zahlen für Deutschland. Danach war der Anteil an Frauen bei den C3/W2-Professuren niedrig (27 Prozent), obwohl sich der Anteil von Frauen an Promovierenden und Habilitierenden erhöhte (45 Prozent bzw. 35 Prozent). In außeruniversitären Forschungseinrichtungen war der Frauenanteil in wissenschaftlichen Führungspositionen noch niedriger (knapp 18 Prozent).

Die Zahlen der aktuellen SHE-Figures (Bericht der EU-Kommission über europaweite Daten zur Geschlechtergleichstellung) aus dem Jahr 2024 zeigen, dass Frauen lediglich 34% der Forschenden in der EU stellen.

Hintergrund

Neben der Herausforderung, Familie und Beruf zu vereinbaren, hat dieses Ungleichgewicht auch historische Gründe:

  • Als die Universitäten im frühen 19. Jahrhundert in Deutschland entstanden, waren sie eine reine Männerdomäne.
  • Erst 1903 wurde Frauen in Bayern das Recht auf ein Universitätsstudium zugestanden.
  • 1921 erhielten sie das Habilitationsrecht.
  • Der Nationalsozialismus brachte 1933 einen geschlechtsbezogenen Numerus clausus, der dafür sorgte, dass lediglich 10 Prozent der neu Immatrikulierten weiblich waren.
  • Erst die Bildungsoffensive der 1960er Jahre schuf Abhilfe.
  • Mittlerweile studieren ebenso viele Frauen wie Männer, allerdings mit unterschiedlichen Fächerschwerpunkten.
  • Unter den Forschenden und Lehrenden blieben Frauen jedoch weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Im Vergleich mit angelsächsischen Universitäten ist die Zahl von Wissenschaftlerinnen in Deutschland gering.
  • Deshalb gibt es mittlerweile Gleichstellungsstandards, um den Frauenanteil zu erhöhen.

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