Studie zur Eignung von Ohrgewebeproben neugeborener Kälber zur Untersuchung auf das BVDV

In einer in den Jahren 2006 und 2007 zusammen mit dem Institut für Medizinische Mikrobiologie der LMU München durchgeführten Studie wurde die Eignung von Ohrgewebeproben neugeborener Kälber zur Diagnostik der BVDV-Infektion untersucht. Im Rahmen der Studie erhielten 221 Tierhalter Ohrmarken für 12.890 Kälber. Die Tierhalter gewannen die Ohrgewebeproben durch das Einziehen der Ohrmarken bei der Kennzeichnung der Kälber. Die Untersuchung der Proben erfolgte am LGL und an der LMU München. Die gewonnenen Ergebnisse sprechen dafür, dass Ohrgewebeproben für die BVDV-Diagnostik geeignet sind. Die Akzeptanz der Methode bei den Tierhaltern war sehr hoch.

In einer Folgestudie des LGL wird ein weiteres Ohrmarkensystem zur Gewinnung von Ohrgewebeproben getestet. Weitere Themen der Studie sind der Transport und Fragestellungen zur Untersuchung der Proben.

Durch die Untersuchung von neugeborenen Kälbern ist eine frühzeitige Erkennung von PI-Tieren möglich. Die Anzahl der verbrachten PI-Tiere und die Rate der transienten Infektionen in der Rinderpopulation kann damit drastisch vermindert werden. Mit der obligatorischen Untersuchung aller neugeborenen Kälber und dem in der BVD-Bundesverordnung umgesetzten Verbringungsverbot für PI-Tiere erscheint eine Tilgung des BVDV in relativ kurzer Zeit möglich.