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Handbuch des Öffentlichen Gesundheitsdienstes in Bayern
3. Umweltbezogener Gesundheitsschutz
Die Umweltmedizin / Umwelthygiene stellt eine Schwerpunktaufgabe des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) dar, die das Ziel hat, die Bevölkerung vor negativen gesundheitlichen Einflüssen aus der der Umwelt zu schützen. Vor diesem Hintergrund muss der ÖGD fachlich und personell in der Lage sein, Belastungen zu erkennen, deren Bedeutung für die menschliche Gesundheit abzuschätzen und im Rahmen des Risikomanagements Lösungsstrategien zu erarbeiten sowie politische Entscheidungsträger zu unterstützen. Neben der Abwehr gesundheitlicher Risiken aus der Umwelt soll er im Falle konkreter Gefahren durch Maßnahmen zum Gesundheitsschutz, zur Risikominimierung und zur Verhütung gesundheitsschädlicher Langzeitwirkungen beitragen.
In diesem Zusammenhang ergeben sich für den ÖGD folgende wesentliche Ebenen des Tätigwerdens:
- Erfassungsebene
Beobachtung, Erfassung und Beschreibung der Expositionssituation gegenüber gesundheitlich relevanten chemischen, biologischen und physikalischen Umweltnoxen
- Bewertungsebene
Integrale medizinisch-toxikologische Einschätzungen und Bewertungen der Umweltnoxen unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Literatur
- Handlungsebene
Bevölkerungsmedizinische und subsidiär individualmedizinische Umsetzung der Ergebnisse aus der Bewertungsebene durch konkrete, präventive oder planende Maßnahmen. Hierzu zählen z. B. auch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit, eine gruppenbezogene Risikokommunikation, Unterstützung der Entscheidungsträger, Beratung zu gesundheitsverträglichen Planungen.
Die Arbeitsweise des ÖGD in diesem Bereich ist durch eine Verzahnung der medizinischen mit biologischen, chemischen, physikalischen und technischen Aspekten gekennzeichnet und erfordert ein hohes Maß an aktuellem Fachwissen. Darüber hinaus ist es unumgänglich, das Fachwissen für die Bevölkerung verständlich aufzubereiten und, z. B. im Rahmen der Risikokommunikation und Beratung, einzusetzen.