Pressemitteilung

18.07.2022
Nr. 25/2022

Tiergesundheit

LGL warnt: Hohe Temperaturen machen auch Haustieren zu schaffen - Tipps für den Tierschutz bei Hitze

Bayern ächzt unter Temperaturen von weit über 30 ° Celsius, was nicht nur dem Menschen zu schaffen macht. Auch Haustiere leiden unter der Hitzewelle. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist daher alle Tierbesitzerinnen und -besitzer eindringlich auf die Belastung ihrer Schützlinge insbesondere in diesen Tagen hin und gibt Tipps, wie sie ihren Hunden, Katzen, Kleinsäugern und Pferden die heiße Zeit erträglicher machen können. 

Hunde: Wie beim Menschen erhöht sich auch für Hunde mit steigenden Temperaturen die körperliche Anstrengung stetig. Einen Hund in der Mittagshitze auf dem heißen Asphalt spazieren zu führen, kann rasch eine Überbelastung des Tieres zur Folge haben. Längere Spaziergänge sollten daher auf die kühleren Morgenstunden gelegt werden. In aufgeheizten Wohnungen bieten sich Kühlmatten an, um Hunden Abkühlung zu verschaffen. Zudem sollte dem Hund immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung stehen. Hunde mit dickem, langem Fell (wie Leonberger, Husky, Pudel oder Neufundländer) sollten im Sommer gegebenenfalls geschoren werden. 
Auf keinen Fall sollten Hunde (wie auch grundsätzlich andere Tiere) von ihren Besitzern bei heißen Außentemperaturen im Auto zurückgelassen werden. In geschlossenen Fahrzeugen übersteigt die Innentemperatur bei starker Sonneneinstrahlung die Außentemperatur bereits nach nur zehn Minuten um 7 ° Celsius, nach einer halben Stunde gar um 16 °Celsius. Da Hunde ihre Körpertemperatur größtenteils über das Hecheln regeln, kann ein Hund bei diesen Temperaturen keine Wärme mehr abgeben, was für das Tier schnell lebensbedrohlich werden kann.

Hasen- und Nagetiere: Auch Kleinsäuger wie Kaninchen und Meerschweinchen sind sehr hitzeempfindliche Tiere, sie können ihre Körpertemperatur nur schwer absenken. Daher brauchen Nagetiere oder Kaninchen, die im Freigehege untergebracht sind, unbedingt schattige Plätze und ausreichend Wasser, längeres Verweilen auf einem sonnigen Balkon kann für diese Tiere ebenfalls gefährlich werden. In einer heißen Dachwohnung bleibt manchmal nur das Umstellen in einen kühlen Kellerraum. Auch hier empfiehlt es sich, besonders langhaarige Exemplare dieser Tierarten nach Möglichkeit zu scheren.

Pferde: Pferde vertragen Hitze schlechter als Menschen. Auch auf der Weide benötigen sie Schatten und ausreichend Wasser. Dabei gibt es Rasseunterschiede: So vertragen sogenannte Robustpferde Hitze generell schlechter als z. B. Araber. Grundsätzlich sollten Pferde jedoch bei hohen Temperaturen geschont werden: Durch den prozentual höheren Anteil an Muskeln produzieren Pferde viel eigene Wärme. Schon bei einer Belastung von rund einer Viertelstunde bei heißer und feuchter Witterung kann daher die Körpertemperatur erheblich steigen. Ausritte wie auch Kutschfahrten sollten daher möglichst nur in den kühleren Morgenstunden erfolgen, tagsüber sollten Pferde Zugang zu einem schattigen Stall haben.

Katzen: Im Vergleich zu den oben genannten Tierarten müssen Besitzerinnen und Besitzer von Hauskatzen weniger Vorsorge treffen. Katzen vermeiden von Natur aus unnötige Bewegungen und ziehen sich bei Bedarf selbsttätig an kühle, schattige Orte zurück. Grundsätzlich droht jedoch auch bei Ihnen bei zu viel Sonne die Überhitzung. Wichtig ist daher auch hier eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Freigängern sollte ermöglicht werden, sich in Innenräume zurückzuziehen.   

Allgemeine Informationen zu Heimtier- und Nutztierhaltung finden Sie unter


Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit.
Am LGL sind verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind Lebensmittelchemiker, Ärzte, Tierärzte, Ingenieure, Physiker, Psychologen, Ökotrophologen, Chemiker, labortechnische Fachkräfte, Juristen, Biologen und andere Experten. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln. 
Auf dem Gebiet der Tiergesundheit umfassen die Aufgaben des LGL die Diagnostik von Tierkrankheiten, deren Prävention und Bekämpfung, den Tierschutz sowie die Überwachung des Verkehrs mit Tierarzneimitteln.