Pressemitteilung

27.05.2022
Nr. 16/2022

Gesundheit - Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2022

Anteil der Raucher rückläufig, Prävention auch bei neuartigen Tabakkonsumformen weiterhin wichtig

Rauchen zählt nach wie vor zu den gesundheitlichen Hochrisikofaktoren in Deutschland. Insbesondere das mit dem Rauchen einhergehende erhöhte Risiko für Krebs-, Herz-Kreislauf- sowie Atemwegsleiden führt dazu, dass Raucherinnen und Raucher im Schnitt zehn Jahre früher sterben als Menschen, die nicht rauchen. Auch wenn der Gesundheitsreport des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zuletzt einen weiterhin sinkenden Anteil der rauchenden Bevölkerung berichtete, sterben in Deutschland jährlich fast 130.000 Menschen an den Folgen des Rauchens, in Bayern ca. 16.000. Das LGL weist daher zum anstehenden Weltnichtrauchertag am 31. Mai 2022 erneut auf die Risiken des Tabakkonsums hin. „Selbst, wenn mittlerweile weit weniger Menschen Zigaretten rauchen, sollte gerade Jugendlichen bewusst werden, dass auch andersartiger Tabakkonsum, wie z. B. das Rauchen von Wasserpfeifen, genauso schädlich ist“, erklärt Prof. Caroline Herr, Mitglied der LGL-Amtsleitung. 

Rauchten entsprechend LGL-Gesundheitsreport 1/2021 im Jahr 1999 im Freistaat noch 33,2 Prozent der Männer und 22,7 Prozent der Frauen im Alter von 15-75 Jahren, waren es im Jahr 2021 dem aktuellen Mikrozensus zufolge nur noch 22,0 bzw. 15,4 Prozent. Damit wies Bayern mit einem Schnitt von insgesamt 18,7 Prozent im Ländervergleich eine sehr niedrige Quote auf. Erfreulicherweise zeigt sich zudem laut Statistischem Bundesamt mittlerweile ein – wenn auch moderater – Rückgang der Sterbefälle aufgrund von Lungenkrebs bei Männern (einer Folge des Tabakkonsums): Stiegen die Todesfälle bei den Männern noch bis 2015 auf jährlich 3.300 bis knapp 3.400 pro Jahr, sanken sie anschließend und lagen in den Jahren 2016 bis 2020 bei zwischen 3.200 bis 3.300 pro Jahr. Bei Frauen hingegen ist weiterhin ein Anstieg der Todesfälle aufgrund von Lungenkrebs zu verzeichnen: von rund 1.000 Todesfällen im Jahr 1998 auf mittlerweile rund 2.000 im Jahr 2020. Prof. Herr erklärt diese Entwicklung: „Das Rauchen verbreitete sich historisch betrachtet bei Frauen wesentlich später als bei Männern, daher steigt die Sterblichkeit bei Frauen an Lungenkrebs derzeit noch an. Auch bei Frauen ist jedoch, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung, im weiteren Verlauf von einer Trendwende auszugehen“.

Aufklärung und Prävention – auch bei anderen Tabakkonsumformen
Da Präventionskampagnen einen maßgeblichen Anteil am rückläufigen Zigarettenkonsum haben dürften, muss das Aufklärungsangebot aufrechterhalten werden und auch alternative Nikotinkonsumformen umfassen. So erfreuen sich Wasserpfeife, E-Zigarette und Heat-not-burn-Produkte gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen wachsender Beliebtheit. Daher warnt das LGL auch vor den Risiken des Rauchens von Wasserpfeifen: Eine LGL-Untersuchung zeigte z. B., dass die Raumluft nach dem Rauchen von Wasserpfeifen zahlreiche gesundheitsschädliche Substanzen beinhaltet, darunter hohe Gehalte an Feinstäuben, Kohlenmonoxid, Blei, Nikotin, das krebserregende Cadmium oder Benzol. Alleine die mittleren Gehalte des krebserregenden Benzols lagen während der Wasserpfeifensitzung 15-mal höher als es normalerweise in Wohnungen, in denen keine Wasserpfeife geraucht wird, der Fall ist. 

„Es gibt praktisch kein Organ, das nicht durch das Rauchen von Zigaretten oder anderen Tabakformen geschädigt wird. Oberstes Präventionsziel muss daher bleiben, den Einstieg in den Tabakkonsum gerade von jungen Menschen durch frühzeitige Aufklärung zu verhindern. Dazu leisten Programme wie z. B. die seit mittlerweile über 20 Jahre in Bayern laufende Kampagne ‚Be Smart – Don’t Start‘ oder das Bayerische Forum Suchtprävention einen sehr wichtigen Beitrag“, schließt Prof. Herr

Der Gesundheitsreport ist unter dem folgenden Link zu finden: 
www.lgl.bayern.de/publikationen/gesundheit/doc/gesundheitsreport_01_2021.pdf

Weitere Gesundheitsreporte veröffentlicht das LGL unter: 
https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/gesundheitsberichterstattung/index.htm

Informationen zur Studie über die Schadstoffbelastung durch Wasserpfeifenrauch sind abrufbar unter: Gesundheit: Die Wasserpfeife (bayern.de)

Informationen zur Suchtprävention finden sich auf der Seite des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am LGL auf: Suchtprävention: Tabak & E-Produkte - ZPG-Bayern