Pressemitteilung
30.05.2025
Nr. 20/2025
Terminhinweis - Zum Internationalen Tag der Lebensmittelsicherheit
Pestiziden auf der Spur: Das LGL lädt in sein Rückstandslabor ein
Wie werden Gemüse und Obst auf Pflanzenschutzmittel untersucht? Ist da, wo Bio draufsteht, wirklich immer Bio drin? Das LGL öffnet sein Labor für Medienvertreterinnen und -vertreter.
Durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), auch als Pestizide bezeichnet, werden Kulturpflanzen nachhaltig vor negativen Einflüssen durch Schädlinge oder Krankheiten geschützt, Obst und Gemüse können so wirtschaftlich erzeugt werden. Dabei sind Rückstände auf konventionell hergestellten Lebensmitteln nicht immer vermeidbar und in geringen Mengen rechtlich zulässig, bei Bioprodukten jedoch nicht erlaubt. Die amtliche Laboranalytik prüft daher stichprobenhaft die Einhaltung von Rückstandshöchstgehalten. In Bayern untersucht das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) jährlich rund 2.300 Proben Obst und Gemüse auf PSM, dieses Jahr waren es bereits etwa 650.
Doch wie sieht diese analytische Detektivarbeit im Labor genau aus? Um diese Frage zu beantworten, gewährt das LGL anlässlich des Internationalen Tages der Lebensmittelsicherheit (7. Juni) Medienvertreterinnen und Medienvertretern einen Einblick in sein Labor für Rückstandsuntersuchungen.
Der Termin findet statt am:
Donnerstag, 5. Juni 2025, um 14.30 Uhr,
Eggenreuther Weg 43, 91058 Erlangen.
Treffpunkt ist um 14:20 Uhr am Haupteingang (A-Bau, siehe Lageplan).
Fachleute des LGL zeigen, wie die Lebensmittelproben im Labor ankommen, welche Methoden auf der Suche nach PSM wie z. B. den Schalenbehandlungsmitteln o-Phenylphenol oder Imazalil auf Zitrusfrüchten zum Einsatz kommen und welche Besonderheiten es bei der Untersuchung auf PSM gibt. Außerdem erfahren Teilnehmende, in welchen Obst- oder Gemüsesorten tendenziell mehr PSM nachgewiesen werden, ob in Bio auch wirklich Bio enthalten ist und was Verbraucherinnen und Verbraucher selbst tun können, um eine mögliche Aufnahme von Pestiziden zu minimieren.
Für die Besichtigung des Laborbereichs sind etwa 60 Minuten einzuplanen. Die Laborführung eignet sich vor allem für Print- und Fotoberichterstattung.
Um Anmeldung wird bis Mittwoch 4. Juni, 12:00 Uhr, gebeten – per E-Mail an pressestelle@lgl.bayern.de oder telefonisch unter 09131/6808-2424.
Weiterführende Informationen zu Pflanzenschutzmitteln
- Erste Untersuchungen auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gab es in den 1950er-Jahren.
- 423 verschiedene Wirkstoffe von Pflanzenschutzmitteln dürfen derzeit in der EU bei der Herstellung von Lebensmitteln eingesetzt werden. Derzeit sind in Deutschland 282 Wirkstoffe zugelassen.
- Mittlerweile werden in Deutschland durch die amtliche Lebensmittelüberwachung jährlich etwa 22.000 Stichproben auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht, am LGL in Bayern sind es rund 3.200.
- Das LGL untersucht jede Probe standardmäßig auf über 500 Wirkstoffe.
- Aktuelle Untersuchungsmethoden, die häufig angewendet werden, sind Kopplungen der Massenspektrometrie mit der Gaschromatographie oder der Flüssigkeitschromatographie. Insgesamt sind mit den heutigen Methoden Nachweise von Rückständen im unteren Nanogrammbereich möglich, vergleichbar mit dem Nachweis eines Stücks Würfelzucker in einem großen Tankschiff.
Über das LGL
Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) ist die zentrale Fachbehörde des Freistaats Bayern für Lebensmittelsicherheit, Gesundheit, Veterinärwesen und Arbeitsschutz/Produktsicherheit. Als interdisziplinäre, wissenschaftliche Fachbehörde verfolgt das LGL in seinem Handeln stets den „One-Health-Ansatz“ – denn nur gesunde Tiere liefern gesunde Lebensmittel, und nur eine gesunde Umwelt ermöglicht körperliches, geistiges und soziales Wohlergehen. Daher sind am LGL verschiedene Fachgebiete bewusst unter einem Dach vereint. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen z. B. aus der Human- und Veterinärmedizin, der Lebensmittelchemie, aus den verschiedenen Ingenieurswissenschaften, der Physik, der Psychologie, der Ernährungswissenschaft, der Chemie oder Biologie. Sie arbeiten über Fachgrenzen hinweg zusammen und betrachten Sachverhalte aus verschiedenen Blickwinkeln.
Im Rahmen der amtlichen Lebensmittelüberwachung umfassen die Aufgaben des LGL die Untersuchung und rechtliche Beurteilung von Lebensmitteln einschließlich der toxikologischen Risikobewertung bedenklicher Inhaltsstoffe. Das LGL sieht sich dabei als Dienstleister im Bereich der Lebensmittelsicherheit, um die bayerische Bevölkerung vor gesundheitlichen Risiken sowie vor Irreführung und Täuschung zu schützen