Pressemitteilung

08.07.2022
Nr. 24/2022

Gesundheit

BARDa-Jahresauswertung 2021: Lage der Antibiotika-Resistenzen in Bayern gleichbleibend stabil

Die antibiotischen Therapiemöglichkeiten für bakterielle Infektionskrankheiten sind in Bayern auch weiterhin gesichert. Das zeigt die Jahresauswertung der Bayerischen Antibiotikaresistenz-Datenbank (BARDa) für das Jahr 2021, die beim BARDa-Netzwerk-Treffen Ende Juni 2022 vorgestellt wurde, das erstmalig seit Beginn der Corona-Pandemie wieder als Präsenzveranstaltung am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführt wurde. Antibiotikaresistente Krankheitserreger sind weltweit ein ernst zu nehmendes medizinisches Problem. Die kontinuierliche Beobachtung des Auftretens von antibiotikaresistenten Bakterien zeigt aber, dass die diesbezügliche Lage in Bayern stabil ist. 

„Die Ergebnisse der BARDa-Auswertungen decken sich mit den Erkenntnissen der Expertinnen und Experten an den Kliniken“, stellt Prof. Christian Weidner, Präsident des LGL, fest und ergänzt: „Eine gute Nachricht ist die auch 2021 weiterhin sinkende Resistenzrate von Staphylococcus aureus, einem gefürchteten Erreger von Wundinfektionen, gegenüber dem Antibiotikum Oxacillin. Insbesondere die Resistenzentwicklung von Enterococcus faecium bedarf jedoch weiterhin einer intensiven Beobachtung.“ Weidner appelliert an alle Beteiligten: „Wir dürfen im Kampf gegen die Antibiotikaresistenzen nicht nachlassen, das bezieht Human- und Veterinärmediziner ebenso mit ein wie die Landwirte und die Verbraucherinnen und Verbraucher.“

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek betont: „Antibiotika sind unsere stärkste Waffe gegen eine Vielzahl von bakteriellen Infektionskrankheiten. Antibiotikaresistenzen lassen diese Waffe allerdings unwirksam werden. Wir müssen deshalb weiter entschieden dagegen vorgehen. Die Bayerische Antibiotikaresistenz-Datenbank BARDa ist dafür ein immens wichtiges Instrument. Denn: Wenn wir wissen, welche Resistenzen die Bakterien in Bayern aufweisen, können Antibiotika bei der Behandlung der Patientinnen und Patienten viel gezielter eingesetzt werden.“

Trotz der anhaltenden Belastung der Labore und Kliniken haben die an BARDa beteiligten Laboratorien und Krankenhauslabore aus allen sieben bayerischen Regierungsbezirken für das Jahr 2021 insgesamt 414.307 Resistenzteste übermittelt. Diese stammen aus den Versorgungsbereichen Intensivstation und Pflegestation, dem ambulanten Bereich von Krankenhäusern und aus niedergelassenen Arztpraxen. Die Ergebnisse sind abrufbar unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/barda/ue_2021.htm.

Bereits im Dezember 2021 wurden die Ergebnisse der letztjährigen BARDa-Auswertung beim interdisziplinären Treffen der Bayerischen Landesarbeitsgemeinschaft resistente Erreger (LARE) vorgestellt und intensiv diskutiert. Seit 2021 werden die BARDa-Daten zudem der ARS-Datenbank des Robert Koch-Instituts zur Verfügung gestellt, um auch die nationale Antibiotikaresistenz-Surveillance zu stärken. Für die nächsten Jahre ist für BARDa die Entwicklung eines Moduls zur Trendbeobachtung geplant, um die langfristige Resistenzentwicklungen abbilden zu können. 


Über BARDa
Die Bayerische Antibiotikaresistenz-Datenbank BARDa ist ein Netzwerk aus mittlerweile 25 Laboratorien und Krankenhauslaboren aus ganz Bayern, die die Resistenzdaten aus ihrer Labordiagnostik in anonymisierter Form an das LGL melden, wo sie zusammengeführt und ausgewertet werden. Auf diese Weise kann die Resistenzsituation in ganz Bayern beschrieben und ihre Entwicklung verfolgt sowie Tendenzen frühzeitig erkannt werden. Die Daten dienen auch als Orientierung für Ärzte und Verbände und sollen den „prudent use“-Gedanken beim Einsatz von Antibiotika unterstützen. Weiterführende Informationen unter https://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/barda/index.htm.