Pressemitteilung

14.04.2022
Nr. 09/2022

Gesundheit

Zecken werden aktiv - Impfung schützt vor FSME

Mit den höheren Temperaturen im Frühjahr steigt auch die Aktivität der Zecken. Die kleinen Blutsauger leben im Gras, auf Sträuchern und im Unterholz und warten dort auf potenzielle Wirte, zu denen auch Menschen gehören. Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) weist darauf hin: Durch den Stich einer Zecke können Krankheiten wie Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) oder Lyme-Borreliose übertragen werden. Mit Impfungen und Aufmerksamkeit in der Natur kann man sich jedoch gut schützen.

„Gegen FSME, das ist eine Entzündung des Gehirns, der Hirnhäute oder des Rückenmarks, gibt es eine wirkungsvolle Impfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt diese Impfung allen Personen, die sich in Risikogebieten in der Natur aufhalten und so Kontakt mit Zecken haben können“, erläutert LGL-Präsident Prof. Christian Weidner. „Im Prinzip gilt die Empfehlung für nahezu alle in der Natur aktiven Personen, denn aktuell sind 92 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte in Bayern als FSME-Risikogebiet deklariert“, so Weidner. Die Kosten für die FSME-Impfung übernehmen die Krankenkassen. Im Jahr 2021 wurden bayernweit 187 FSME-Fälle an das LGL gemeldet, im Jahr 2022 sind es nach aktuellem Stand fünf Fälle.

Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Krankheit in Deutschland. Zu den Symptomen gehören das Auftreten einer Wanderröte auf der Haut, Nervenlähmungen, Schmerzsyndrome oder Schwellungen großer Gelenke. Für die Behandlung dieser bakteriellen Erkrankung stehen Antibiotika zur Verfügung. Im Jahr 2021 wurden in Bayern 3.980 Lyme-Borreliose-Fälle an das LGL gemeldet, im Jahr 2022 sind es nach aktuellem Datenstand 157 gemeldete Fälle.

Die Anzahl der Fälle von FSME- und Lyme-Borreliose unterliegt im jährlichen Vergleich großen Schwankungen. Die Häufigkeit hängt insbesondere davon ab, wie oft Menschen im Freien bzw. in der Natur unterwegs sind und damit von Zecken gestochen werden können.

Gegen Borreliose gibt es im Gegensatz zu FSME keine Impfung, aber mit der entsprechenden Aufmerksamkeit kann man sich auch vor dieser Erkrankung schützen: Um einem Zeckenstich möglichst vorzubeugen, ist es ratsam, in der Natur geschlossene und helle Kleidung zu tragen. Auf heller Kleidung sind Zecken besser zu erkennen als auf dunkler. Unbekleidete Körperstellen können mit Anti-Zecken-Mitteln eingerieben werden. Nach einem Aufenthalt im Wald, auf einer Wiese, aber auch in Parks oder Gärten sollte man Kinder und sich selbst sorgfältig nach Zecken absuchen. Zecken stechen vornehmlich an dünnen, gut durchbluteten Hautstellen wie Bauch, Brust oder Intimbereich, bei Kindern auch am Kopf. Grundsätzlich kann ein Zeckenstich aber an allen Körperstellen vorkommen. Und hat eine Zecke zugestochen, ist es wichtig, diese rasch zu entfernen. Je länger sie in der Haut verbleibt, desto wahrscheinlicher wird eine Übertragung der Lyme-Borreliose-Erreger. 

Weitere Informationen finden Sie auf unseren Internetseiten

zu Borreliose
Erkrankungen durch Zeckenstiche (bayern.de)

zu FSME
Erkrankungen durch Zeckenstiche: FSME (bayern.de)