Frühstücksei ohne Reue: Keine Kokzidiostatikarückstände in Eiern aus dem bayerischen Einzelhandel nachgewiesen: Untersuchungsergebnisse 2013

Frühstücksei

Eier sind aufgrund ihrer günstigen Nährstoffzusammensetzung Bestandteil einer gesunden Ernährung. Können wir unser Frühstücksei jedoch auch ohne Bedenken hinsichtlich einer möglichen Belastung mit Rückständen von Futtermittelzusatzstoffen genießen? Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) untersuchte deshalb im Frühjahr 2013 Eier aus dem bayerischen Einzelhandel auf Kokzidiostatikarückstände.

Diese pharmakologisch wirksamen Stoffe werden zur Bekämpfung der Kokzidiose eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Darmkrankheit, die durch Parasiten, die so genannten Kokzidien (Eimeria sp.) hervorgerufen wird. Kokzidiose zählt zu den am häufigsten auftretenden und wirtschaftlich bedeutendsten Geflügelkrankheiten.

Zulassungen von Kokzidiostatika

Derzeit sind in der EU verschiedene Kokzidiostatika für Mastgeflügel allgemein bzw. beschränkt auf einzelne Arten zugelassen, z. T. als Tierarzneimittelwirkstoff, z. T. als Futtermittelzusatzstoff. Für den Einsatz bei Legehennen hingegen hat bisher nur Lasalocid von der Europäischen Arzneimittelbehörde eine Zulassung erhalten. Es ist jedoch derzeit auf dem deutschen Markt noch kein Präparat mit diesem Wirkstoff für Legehennen zugelassen. Laut einem Bericht der EU-Kommission (EU-Kommission, 2008) sind bei Legehennen Impfungen gegenwärtig die wichtigste Präventionsmaßnahme gegen Kokzidiose.

Verschleppungen bei der Futtermittelherstellung können jedoch zu Rückständen von Kokzidiostatika auch in Lebensmitteln von Tieren, für die eine Verabreichung nicht erlaubt ist, führen. Deshalb wurden sowohl für Futtermittel dieser so genannten Nicht-Zieltierarten als auch für von Nicht-Zieltierarten produzierte Lebensmittel vor einigen Jahren Höchstgehalte an Kokzidiostatika für unvermeidbare Verschleppungen festgelegt.

frei laufende Hühner

LGL-Schwerpunktuntersuchung: Ziel und Ergebnis

Ziel der LGL-Schwerpunktuntersuchung war es, die Einhaltung dieser Höchstmengen bei Eierproben aus dem Einzelhandel zu überprüfen. Eierproben von bayerischen Erzeugern werden bereits im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans jedes Jahr regelmäßig untersucht. Seit 2008 war hier keine Probe mehr aufgrund von Kokzidiostatikarückständen zu beanstanden.

Um auch einen Einblick in die Rückstandssituation der im Einzelhandel erhältlichen Eier zu erhalten, wurden im März 2013 bayernweit 22 Proben gezielt dort entnommen. 13 Eierproben waren deutscher Herkunft (davon vier aus Bayern), zwei Proben österreichischer Herkunft und sieben Eierproben stammten aus den Niederlanden. Die Verteilung nach Haltungsarten und Herkunft ist der Tabelle zu entnehmen.

Tabelle: Verteilung der untersuchten Eierproben nach Herkunft und Haltungsform
Deutschland davon Bayern Österreich Niederlande
Ökologische Erzeugung 4 2 0 3
Freilandhaltung 2 0 2 2
Bodenhaltung 7 2 0 2

Die Proben wurden mit Hilfe einer LC-MS/MS-Methode auf Rückstände von sechzehn Kokzidiostatika und zwei relevante Stoffwechselabbauprodukte untersucht. In keiner der untersuchten Proben waren Rückstände feststellbar. Die Stichprobe lieferte damit ein sehr positives Bild und keinen Hinweis auf eine etwaige Belastung der Verbraucher.

Quelle: Bericht der Kommission an den Rat und das europäische Parlament über die Verwendung von Kokzidiostatika und Histomonostatika als Futtermittelzusatzstoffe vorgelegt gemäß Artikel 11 der Verordnung (EG) Nr. 1831/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. September 2003 über Zusatzstoffe zur Verwendung in der Tierernährung; (http://ec.europa.eu/food/food/animalnutrition/feedadditives/docs/Report-Coccs-233-2008-DE.pdf)

Mehr zu diesem Thema

Allgemeine Informationen zum Thema