Entzündungshemmer im Fokus

Auch bei den im Rahmen des Nationalen Rückstandskontrollplans (NRKP) gezielt auf Entzündungshemmer (Antiphlogistika) zu untersuchenden Proben ergaben sich 2013 mehrere positive Befunde.

Zuletzt hatte das LGL 2010 eine Nierenprobe aufgrund von unzulässigen Rückständen eines nicht-steroidalen Entzündungshemmers (Diclofenac) beanstandet. 2013 untersuchte das LGL 77 Nierenproben auf nicht-steroidale Entzündungshemmer. Eine Probe (1,3 %) wies Meloxicam-Rückstände in Höhe von 690 µg/kg auf. Die Probe stammte von einer Kuh, die nach Anwendung des Wirkstoffes Meloxicam vor Ablauf der vorgegebenen Wartezeit geschlachtet worden war. Der Rückstandsgehalt lag zwar weit über der zulässigen Höchstmenge von 65 µg/kg, war jedoch in Anbetracht der geringen durchschnittlichen Verzehrsmenge von Innereien gesundheitlich nicht bedenklich.

Neben den nicht-steroidalen Entzündungshemmern spielen auch steroidale Entzündungshemmer (Glukokortikoide) bei der Behandlung von Nutztierkrankheiten eine wesentliche Rolle. Deshalb untersucht das LGL seit Jahren im Rahmen des NRKP Proben regelmäßig auch auf diese Arzneimittel. Während in den vergangenen Jahren keine positiven Befunde auftraten, stellte das LGL im Jahr 2013 in vier von 156 (2,6 %) untersuchten Muskelproben Rückstände von Dexamethason oberhalb der erlaubten Höchstmenge von 0,75 µg/kg fest. Die Gehalte lagen bei 5,0 und 9,2 sowie 15 bzw. 31 µg/kg. Sie waren gesundheitlich nicht bedenklich. Drei Proben stammten von Kühen, eine von einem männlichen Mastrind. Das Mastrind wurde vor Ablauf der festgelegten Wartezeit geschlachtet. In den anderen drei Fällen waren die Ursachen der positiven Befunde nicht ermittelbar.

Die dargestellten Ergebnisse zeigen, wie wichtig es ist, auch weiterhin auf ein breites Spektrum an Wirkstoffen zu untersuchen. Die Gruppe der Entzündungshemmer wird auch im Jahr 2014 besonders im Fokus stehen.