Gemeinsam für eine starke Public Health-Struktur in Bayern
Hintergrund
Die COVID-19-Pandemie hat die entscheidende Rolle des Öffentlichen Gesundheitsdienstes (ÖGD) für die Gesundheit der Bevölkerung unterstrichen. Um die vielfältigen Aufgaben des ÖGD – vom Bereich Prävention bis hin zur raschen Bewältigung gesundheitlicher Krisen – effektiv zu erfüllen, sind enge Kooperationen mit der Wissenschaft essenziell. Public Health als interdisziplinäres Fach verbindet medizinische und systemorientierte Ansätze und berücksichtigt dabei soziale, wirtschaftliche und ökologische Faktoren. Dieses Zusammenspiel bildet die Grundlage für evidenzbasierte Maßnahmen zur nachhaltigen Stärkung der öffentlichen Gesundheit.
Ziele und Aufgaben
Die Landesarbeitsgemeinschaft Public Health (LAGePH) am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurde 2024 mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis in Bayern nachhaltig zu stärken, evidenzbasierte Strategien im ÖGD zu verankern und die Public-Health-Aktivitäten in Bayern zu bündeln. Die LAGePH dient als zentrale Schnittstelle zur Vernetzung von Gesundheitsämtern, Universitäten sowie anderen Forschungseinrichtungen und dem LGL. Hierbei bringen wissenschaftliche Fachgesellschaften, Berufsverbände sowie weitere Institutionen und Einzelexpertinnen und -experten ihre jeweilige Sichtweise und Expertise gewinnbringend mit ein. Das fördert den gezielten Austausch von Wissen und Erfahrungen. Die LAGePH wird durch Mittel aus dem Pakt für den ÖGD ermöglicht.
Im Fokus stehen:
- Förderung von Kooperationen zwischen Wissenschaft und Praxis
- Entwicklung praxisnaher Forschungsprojekte
- Stärkung der Ausbildung im ÖGD, insbesondere im Bereich der Medizinstudierenden und wissenschaftlichen Nachwuchsförderung
- Sichtbarmachung von Public Health-Aktivitäten in Bayern
Mit der Aufnahme von Einrichtungen des Öffentlichen Gesundheitswesens (ÖGW) in die Ärztliche Approbationsordnung (Oktober 2021), zu denen in besonderem Maße der ÖGD zählt, wurde ein wichtiger Schritt für die langfristige Verankerung von Public Health im Medizinstudium erreicht. Dadurch können Medizinstudierende Famulaturen und Wahltertiale des praktischen Jahres beispielsweise in staatlichen und kommunalen Gesundheitsämtern in Bayern absolvieren.
In derzeit drei Arbeitsgruppen bearbeiten die Mitglieder der LAGePH spezifische Fragestellungen rund um die oben aufgeführten Fokusthemen.
Meilensteine 2024
Ein wesentlicher Schritt war der Launch der LAGePH-Webseite. Sie dient als Plattform für Wissenstransfer, die nicht nur die Mitglieder vorstellt, sondern auch eine Übersicht zahlreicher Projekte bietet. Zudem fanden im vergangenen Jahr zwei Netzwerktreffen statt, ergänzt durch zahlreiche Arbeitsgruppensitzungen.
Ein weiterer Schwerpunkt der LAGePH-Aktivitäten lag auf der Förderung von Medizin- und Public-Health-Studierenden im ÖGD. Neben der Einführung von Reisestipendien für ÖGD-Quotenstudierende, werden zukünftig Fonds für Publikations- und Reisekosten zur Verfügung stehen.
Ausblick
Für die Zukunft plant die LAGePH eine weitergehende Vernetzung, praxisorientierte Forschung und noch stärkere Einbindung von Nachwuchswissenschaftlern in den ÖGD.


